Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Volles Haus im Landratsamt
Gute Resonanz beim 25. Gesundheitstag. Vorsorgetests und Informationsstände den ganzen Tag über dicht belagert
Sömmerda. „Beim Arzt muss ich doch ewig auf einen Termin warten“, antwortete Rosemarie Jacob auf die Frage, warum sie gestern zum Gesundheitstag des Landratsamtes in die Wielandstraße gekommen war.
Ganz oben auf ihrer Liste stand ein Blutzuckertest. Danach ließ sie sich ihren Blutdruck messen. Auch einen Hörund Sehtest wollte die Kindelbrückerin nicht auslassen.
Wie sie war auch Gerhard Bernotat aus Sömmerda nicht das erste Mal beim Gesundheitstag zu Gast. Wichtigstes Anliegen waren für ihn Informationen rund um die Patientenverfügung. „Ich bin seit Kurzem alleinstehend. Damit meine Familie weiß, was im Notfall zu tun ist, will ich mich hier beraten lassen“, erzählte er.
Den ganzen Tag riss der Publikumsverkehr in den Fluren und Büros sowie auf dem Parkplatz des Landratsamtes nicht ab. „Der Gesundheitstag ist unser Aushängeschild. An keinem anderen Tag im Jahr sind hier so viele Menschen auf einmal“, erklärte Thomas Schorcht, Dezernent für Soziales, Familie, Gesundheit und Schulen im Landratsamt, die besondere Bedeutung.
Für die 25. Auflage des Gesundheitstages, der unter dem Motto „Gesundheit ist (k)ein Kinderspiel“stand, hatte sich die Behörde 20 Partner zur Seite geholt. Die Betreuungsbehörde, der Sozialpsychologische Dienst, das Jugendamt, die Frühförderung, der ASB, das DRK, die Stiftung Finneck, die Kreisverkehrswacht und viele andere hatten Informationsstände und Test-strecken aufgebaut.
Mandy Weber vom Gesundheitsamt hatte die Neuauflage auf die Beine gestellt und freute sich, dass die verschiedenen Angebote Zuspruch fanden. Ein Besuchermagnet war bei den Jüngsten der Kariestunnel, in dem mittels Uv-licht selbst die unscheinbarsten Zahnbeläge sichtbar wurden.
Die Rauschbrille, die dem Träger einen alkoholisierten Zustand simuliert, fand bei Jugendlichen Anklang. „Ich konnte kaum laufen. Dass Alkohol die Sinne vernebelt, wusste ich, aber 2,5 Promille sind wirklich brutal“, zeigte sich Katharina Heiland vom Albert-schweizer Gymnasium erstaunt.
Vorm Büro von Sachbearbeiterin Sylvia Karnitzschky bildete sich gestern oft eine Warteschlange. Gelegenheit gab es hier, einen Hörtest vornehmen zu lassen. „Die Schwelle, sich hier einem Test zu unterziehen, liegt tiefer als beim Arzt“, gab sie ihre Erfahrungen wieder. Im Foyer legten Gabriela Slupetzki und Mike Schneider eine flotte Sohle aufs Parkett. „Tanz ist Bewegung und Bewegung hält gesund“, erklärten sie, warum die Tanzschule Opal beim Gesundheitstag vertreten war.
„Der Gesundheitstag ist das Aushängeschild des Landratsamtes. “
Thomas Schorcht, Dezernent im Landratsamt
Zufrieden mit der Resonanz auf den Gesundheitstag zeigte sich gestern Amtsärztin Dagmar Dammers. „Natürlich sind die Tests, die wir anbieten, jedes Jahr der Höhepunkt. Der Tag aber hat nachhaltige Wirkung“, erklärte sie. Aus einem spontanen Kontakt einer Schulklasse beim Gesundheitstag seien schon oft gemeinsame Projekte wie zum Beispiel zum Thema Suchtprävention entstanden.