Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Wenn der Kapitän das Schiff sinken sieht
Spielführer Jens Möckel redet im TA-Interview Klartext über Rot-Weiß Erfurt
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Erfurt.
So wenig Hoffnung war noch nie. Im Interview mit der Thüringer Allgemeinen hat der Kapitän des Fußball-Drittligisten Rot-Weiß Erfurt, Jens Möckel, die Chance auf den Klassenerhalt mit einem Prozent beziffert. Die Mannschaft müsse von den letzten 14 Spielen dieser Saison zehn gewinnen. „Bis jetzt haben wir in 24 Spielen vier Siege eingefahren“, so Möckel.
Vom RWE-Präsidium fordert Möckel, es müsse einen Plan B präsentieren: „Bei welchem sportlichen Abstand würde man eine geordnete Insolvenz angehen? Was passiert, wenn es in die 4. Liga geht?“Es brauche ein Konzept, wie der Klub wieder in ein ruhigeres Fahrwasser gerät, sagte Möckel weiter. Bis jetzt erkenne er das noch nicht.
Unterdessen droht RWE nach Medienberichten ein weiterer Punktabzug. Demzufolge untersucht der Deutsche FußballBund (DFB) vier Neuzugänge, weil sie nicht mit Profi-, sondern mit Amateurverträgen spielen. Diesen Status zieht der DFB nun möglicherweise in Zweifel. RWE-Präsident Frank Nowag hatte bereits am Dienstag gesagt, die Ausstattung der Neuzugänge mit solchen Verträgen sei rechtlich korrekt und mit dem DFB abgesprochen. Amateure dürfen maximal 249,99 Euro pro Monat verdienen. In diesem Betrag sind geldwerte Vorteile bereits inbegriffen. Sollte der DFB Verstöße feststellen, droht ein weiterer Abzug von zwei Punkten.
Bereits am Dienstag hatte der DFB angekündigt, dass RWE ein Punkt abgezogen wird. Grund ist eine Finanzlücke, die nicht rechtzeitig und nicht vollständig geschlossen werden konnte. Der Verein wollte umgehend dagegen Einspruch einlegen. (mit dpa) ▶