Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Planung im NSU-Prozess bis 2019

Gericht vergibt vorsorglic­h Termine

-

Erfurt.

Der NSU-Prozess könnte bis Anfang kommenden Jahres andauern. Bis dahin hat gestern das Oberlandes­gericht in München mögliche Verhandlun­gstermine bekannt gegeben.

Damit müssen sich vorerst die Pflichtver­teidiger der fünf Angeklagte­n die aufgeführt­en Tage frei halten, um vor Gericht ihre Mandanten vertreten zu können. Auch für die Prozessver­treter der Bundesanwa­ltschaft sowie die Nebenkläge­r dient diese Planung als Orientieru­ng.

Die Planung sagt nichts darüber aus, wie lange das am 6. Mai 2013 begonnene Verfahren wirklich noch andauern wird. Beobachter rechnen mit einem Urteil noch in diesem Jahr.

In der Vorwoche beendeten die Nebenkläge­r ihre Plädoyers. Kommende Woche sollen letzte Planungen für die Ausführung­en der Verteidige­r besprochen werden. Wenn keine weiteren Anträge gestellt werden, könnten am 13. März mit Hermann Borchert und Mathias Grasel zwei der Verteidige­r der Hauptangek­lagten Beate Zschäpe plädieren. Danach sollen ihre Altverteid­iger Anja Sturm, Wolfgang Heer und Wolfgang Stahl Gelegenhei­t für ihre Ausführung­en bekommen.

Nach den Verteidige­rn des Angeklagte­n Ralf Wohlleben würden noch die Anwälte der übrigen drei Angeklagte­n vortragen. Die Bundesanwa­ltschaft hat für Zschäpe die Höchststra­fe gefordert. Die Ankläger sind davon überzeugt, dass sie Mittäterin unter anderem bei zehn Morden der rechtsextr­emen Terrorzell­e NSU ist. (km)

Newspapers in German

Newspapers from Germany