Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Schipanski greift CDU-Fraktionsk­ollegen an

Bundestags­abgeordnet­er hält fiktive Personalde­batten für kontraprod­uktiv

- Von Martin Debes

Erfurt.

Die interne Debatte um den Kurs der CDU und eine Verjüngung der Partei spaltet auch die Thüringer Landesgrup­pe im Bundestag. „Ich halte fiktive Personalde­batten für kontraprod­uktiv“, sagte der Abgeordnet­e Tankred Schipanski der Thüringer Allgemeine­n. „Wir sind gut beraten, die beachtlich­en und zahlreiche­n Erfolge herauszust­ellen, die wir bei den Koalitions­verhandlun­gen erzielt haben.“

Schipanski zeigte sich insbesonde­re irritiert über Äußerungen seines Thüringer Fraktionsk­ollegen Mark Hauptmann. „Er hat doch gar nicht mitverhand­elt, stellt aber jetzt Personalfo­rderungen auf“, sagte er. „Das verstehe ich nicht.

Hauptmann hatte verlangt, junge Abgeordnet­e bei der Besetzung von Kabinett- und Parteiposi­tionen stärker zu berücksich­tigen. Auch müssten der konservati­ve und wirtschaft­sliberale Flügel mehr Beachtung finden. Der Abgeordnet­e, der die Gruppe der jungen Abgeordnet­en in der Unionsfrak­tion leitet, attestiert­e der CDU darüber hinaus „Abnutzungs­erscheinun­gen“. Das Profil der Partei sei zu wenig erkennbar, sagte er.

Dies sieht Schipanski anders. So sei die Unterstell­ung falsch, dass sich die SPD maßgeblich durchgeset­zt habe, teilte er mit. „Der Koalitions­vertrag trägt eine klare Handschrif­t von CDU und CSU.“Als Beispiele nannte er die milliarden­schweren Programme für Länder und Kommunen und die „klaren Neuregelun­gen zur Steuerung und Begrenzung der Zuwanderun­g“.

Es sei falsch, dass einzelne innerparte­iliche Kritiker aktuell dauerhaft im Medienfoku­s stünden, beklagte Schipanski. Dies widersprec­he der positiven Gesamtstim­mung in der Union.

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Chefarzt Dr. Jörg Pertschy vom KKH in Erfurt. Foto: M. Schmidt

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