Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Marsch der Elefanten zum Hotel „Elephant“
Teile der Sammlung der Erfurtin Ingrid-Barbara Hertel-Kettenberg im Weimarer Hotel ausgestellt
Andisleben.
Bei einer Thailandreise im Jahr 1991 fing alles an. Nach einem Ritt auf einem Elefanten verliebte sich die Erfurterin Ingrid-Barbara Hertel-Kettenberg in die großohrigen Dickhäuter und begann eine Sammelleidenschaft rund um die gemütlichen Rüsseltiere.
Ein Teil der über 1000 Stücke umfassenden Sammlung der im letzten Sommer verstorbenen Schriftstellerin soll nun als Dauerleihgabe im Hotel „Elephant“in Weimar ausgestellt werden. Susann Keunicke hat sich daher mit ihren Geschwistern abgesprochen und 320 Elefantenfiguren ausgesucht, die am Dienstag an die Hoteldirektion übergeben wurden.
Das gesamte Inventar reichte von Waschlappen, T-Shirts und Fingerpuppen sogar bis zu Seifenstückchen.
„Meine Mutter fand es eine gute Idee, diesen Teil der Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, so die Tochter der Sammlerin. Von Holz, Keramik und Glas über Kristall und Steingut ist von allem etwas dabei. Auch jede Größe ist vertreten: So ist das kleinste Exemplar aus filigranem Glas gerade einmal so groß wie ein Fingernagel. Das größte Stück erreicht dagegen locker Hüfthöhe.
Für das Hotel „Elephant“in Weimar bedeutet die Leihgabe einen enormen Zugewinn. Eine bereits vorhandene und ausgestellte Leihgabe an Miniaturdickhäutern wird durch die hinzukommende Zahl an Figuren sogar verdoppelt.
„Das passt einfach super“, meint Kay Oliver Heller, Hoteldirektor des „Elephant“, begeistert. „So eine Sammlung und Ausstellung lebt ja auch von einer gewissen Masse und Üppigkeit. Allein der optische Reiz ist enorm.“
Mit Hertel-Kettenbergs Elefanten gesellen sich dann auch plastische Kollegen aus Ägypten, Griechenland und Kreta dazu. Die meisten davon stammen von eigenen Urlaubsreisen, andere sind Geschenke oder Glücksbringer zu Festtagen.
„Das bringt weitere Facetten in die Sammlung. Wie genau wir sie präsentieren, ist noch offen. Eine Art verglaster Setzkasten wäre denkbar. Aber auch zur Dekoration in den Zimmern sind die Stücke gut vorstellbar“, überlegt Hoteldirektor Heller.
Ingesamt könnte die Elefantenschar damit die größte in ganz Thüringen sein, wird gemutmaßt. Susann Keunicke ist auf jeden Fall froh, dass ihre Mutter so nicht in Vergessenheit gerät und dieser Teil von ihr für die Öffentlichkeit zugänglich ist.