Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

„Die Idee war einfach da“

Er ist zwar erst 15 Jahre alt aber bereits mehrfacher Autor. Grund genug, um Markus Hoppe mal zu fragen, wie es eigentlich dazu kam

- Von Antonia Eichenauer

Als sich Markus Hoppe bei uns meldete, um für funky zu schreiben, haben wir in der Redaktion nicht schlecht gestaunt. Sofort war klar: Der ist einer für unsere Kategorie „jung und außergewöh­nlich“! Markus hat nämlich schon vier Bücher veröffentl­icht.

Du warst erst elf, als du „Weihnachts­wichtel Trollnase“geschriebe­n hast. Wie kam es dazu?

Kleine Geschichte­n schreibe ich seit meinem fünften Lebensjahr. Ich denke, das Schreibtal­ent hab ich von meiner Mutter geerbt. Die Geschichte von Trollnase habe ich damals für den „Kulturfrei­tag“geschriebe­n. Ich liebe Weihnachte­n und den Winter und habe in dem Genre die meisten Ideen. Ich kann nicht sagen, wo diese Idee her ist, ich hatte einen Geistesbli­tz und dann war sie da. So geht es mir bei fast allen Geschichte­n. Dann habe ich Astrid Seehaus, Autorin und Verlegerin im Undine-Verlag, getroffen und gefragt, ob sie ein Buch mit mir machen könnte. Sie ist dieses Risiko eingegange­n. Als das Buch rauskam, war ich dann zwölf.

Musstest du noch viel an deiner Geschichte ändern, damit daraus ein Buch werden konnte?

Astrid Seehaus hat mich erst einmal ein wenig eingewiese­n. So haben wir die Grundgesch­ichte mehrmals angeschaut, Fehler behoben – grammatika­lische, aber auch logische, für die man als Schreiber selber blind ist. Als Schreiber der Geschichte erscheint einem alles logisch. Man hat sich was dabei gedacht und versteht alles, wo dem Leser eigentlich Infos fehlen. Dann ging es um das Layout. Das Buch braucht eine Schriftart, Gestaltung, Textanordn­ung. Ich wurde immer einbezogen und erfuhr, wenn was geändert wurde.

Bei so einem Bilderbuch ist natürlich die Illustrati­on wichtig. Trollnase brauchte ein Gesicht. Das hat er von Heike Georgi bekommen.

Die Illustrati­onen wurden an meinen Text angepasst. Ich hatte noch keine Erfahrung, was Texte in Büchern angeht, deswegen half mir Astrid Seehaus da sehr. Wir änderten Stellen, die undurchsic­htig waren oder nicht gut. Wie spricht es Kinder an? Was mögen sie? Wie formuliert man das?

Was haben deine Eltern gesagt?

Sie haben mich schon immer unterstütz­t und gefördert. Sie akzeptiere­n auch, wenn ich ein wenig Ruhe fürs Schreiben brauche. Das ist mir wirklich sehr wichtig. Ich kann mich nur bei vollständi­ger Ruhe konzentrie­ren. Mein Papa hat schon für manche Bücher gezeichnet und macht Werbung auf Facebook. Mama ist meine Managerin und Finanzmeis­terin, meine Chauffeuri­n und Seelsorger­in. Sie sind da, wo sie können! Und sie achten immer darauf, dass ich mich noch genug auf die Schule konzentrie­re und Freizeit habe.

Markus’ Bücher „Weihnachts­wichtel Trollnase“, „Abenteuer auf Burg Scharfenst­ein“, „Edgar und das Schniesel“und „Das Primelchen – Im Bann des Winters“sind alle im Undine-Verlag erschienen.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Markus ist definitiv ein außergewöh­nlicher Jugendlich­er – denn wie viele 15-Jährige sind schon mehrfache Buchautore­n? Wenn er nicht gerade schreibt oder Lesungen hält – wie hier im sächsische­n Oybin – trifft er Freunde oder geht ins Kino.
FOTO: PRIVAT Markus ist definitiv ein außergewöh­nlicher Jugendlich­er – denn wie viele 15-Jährige sind schon mehrfache Buchautore­n? Wenn er nicht gerade schreibt oder Lesungen hält – wie hier im sächsische­n Oybin – trifft er Freunde oder geht ins Kino.

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