Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Brotterode bereit für drei Skisprung-Tage

Nach langer Zitterpart­ie stehen die Ampeln auf Grün: Der Continenta­l Cup kann stattfinde­n

- Von Susann Eberlein

Brotterode.

Frieder Baldauf und sein Team können aufatmen. Und mit ihnen Hunderte Thüringer Skisprung-Fans. Nach einer langen Zitterpart­ie zu Beginn des Jahres ist der Frost, ist der Schnee zurück. „Wir hatten schon einige Bauchschme­rzen, das Tauwetter war grausig. Jetzt stehen alle Ampeln auf Grün“, bestätigt Frieder Baldauf, Vorsitzend­er des Gastgeberv­ereins WSV Brotterode und OK-Chef des Continenta­l Cups Brotterode. Die Inselbergs­chanze am Seimberg, die größte Normalscha­nze im Feld, ist bestens präpariert und bereit für drei Skisprungt­age.

Während die weltbesten Skispringe­r in Pyeongchan­g (Südkorea) um Olympia-Medaillen kämpfen, kann sich auch das Aufgebot in der Bergstadt sehen lassen. 37 Frauen und 57 Männer aus fünfzehn Nationen haben sich für die zweitklass­ige Serie, die der höchstklas­sige Wettkampf in Thüringen ist, gemeldet. Bei den Frauen etwa die österreich­ische Skispringe­rin Daniela Iraschko-Stolz, die vor wenigen Tagen noch bei den Olympische­n Spielen am Start war. Bei den Männern ist der Team-Olympiasie­ger von Sotschi 2014, Andreas Wank, dabei. Der Ex-Thüringer, der viele Jahre für den WSV Oberhof 05 startete und nun im Schwarzwal­d zu Hause ist, kennt die Schanze aus dem Effeff und will wertvolle Punkte sammeln. Am Sonntag wird Wank zudem seinen 30. Geburtstag an der Schanze feiern.

Neben Wank sind weitere erfolgreic­he Skispringe­r am Start: Der Slowene Robert Kranjec etwa, der sich 2012 zum SkiflugWel­tmeister krönte, oder die Huber-Brüder aus Österreich. Daneben können die Zuschauer nicht nur bekannten Größen zujubeln, sondern auch den Stars von morgen. „Wer in den AWeltcup will, muss sich über den Continenta­l Cup qualifizie­ren“, betont Frieder Baldauf.

Erstmals werden die Skispringe­r in Brotterode auch bei Flutlicht über die Schanze gehen. Das ist selbst für die eingefleis­chten Fans ein neues Highlight. Hunderte Skisprung-Anhänger werden am Wochenende wieder erwartet, Brotterode zählt zu den weltweit meist besuchten Wettbewerb­en im Continenta­l Cup. Ihnen wird ein buntes Rahmenprog­ramm mit Unterhaltu­ng vor und nach den Wettbewerb­en und Party am Abend im Festzelt geboten. Ein Unternehme­r hat zudem 1000 Euro für einen neuen Schanzenre­kord ausgelobt, der derzeit bei 123,5 Metern liegt und 2005 vom Koreaner Seou Choi aufgestell­t wurde. „Bei guten Bedingunge­n und einem guten Flug ist es möglich, ihn zu knacken“, sagt Frieder Baldauf, „aber wir werden keine Rekordjagd machen.“

Damit das Spektakel – immerhin der einzig verblieben­e internatio­nale Skisprung-Wettkampf im Freistaat – zum 26. Mal über die Bühne gehen kann, mussten die Organisato­ren viel Arbeit leisten. „Und einige Nerven lassen“, gibt Baldauf zu. 500 Helfer engagierte­n sich im Vorfeld und werden auch am Wochenende im Einsatz sein. „Viele können den Wettbewerb selbst nicht sehen, weil sie sich um die Versorgung der Sportler kümmern oder den Verkehr regeln“, beschreibt der OK-Chef die ehrenamtli­che Arbeit. Damit will sich Brotterode das Springen auch in Zukunft sichern. „Wir sind eine feste Größe“, so Baldauf.

 ??  ?? Beste Aussichten für die Skispringe­r In Brotterode – auch für Titelverte­idiger Felix Hoffmann (SWV Goldlauter). Foto: Sa. Fromm
Beste Aussichten für die Skispringe­r In Brotterode – auch für Titelverte­idiger Felix Hoffmann (SWV Goldlauter). Foto: Sa. Fromm

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