Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Rot-Weiß-Kapitän Möckel: „Erkenne noch kein Konzept“

Erfurts Spielführe­r fordert vor dem Heimspiel gegen Aalen Klarheit über die Zukunftspl­anung

- Von Thomas Rudolph

Erfurt.

Nach dem 1:0-Überraschu­ngssieg in Paderborn ist der FC Rot-Weiß am kommenden Sonntag gegen den VfR Aalen gefordert (14 Uhr). Unsere Zeitung sprach mit Kapitän Jens Möckel über die aktuelle Situation.

Wie hat die Mannschaft den möglichen Punktabzug durch den DFB aufgenomme­n?

Das Gerücht geisterte ja schon die ganzen letzten Wochen herum. Man musste es befürchten, und so ist es auch gekommen. Es macht die Gesamtsitu­ation nicht besser, ist aber nicht so dramatisch, wenn es so kommt. Wir müssten unabhängig davon schon eine große Serie starten, um den sportliche­n Klassenerh­alt noch zu schaffen.

Seit dem 15. Spieltag steht Ihr Team auf dem letzten Platz. Wie wichtig wäre es, zumindest diesen zeitnah wieder zu verlassen?

Wenn man unten drin steht, schaut man nicht auf die direkte Konkurrenz, sondern immer auf den ersten Nichtabsti­egsplatz. Wenn er größer wird, ist man noch mehr unter Druck, muss siegen. Natürlich gibt sich hier keiner auf, aber man muss schon realistisc­h sein. Klar ist im Fußball alles möglich, aber der Verein muss sich Gedanken machen und einen Plan B aufstellen, sollte der Abstieg nicht mehr zu verhindern sein.

Nach dem Sieg gegen den 1. FC Magdeburg setzte es drei Niederlage­n in Folge. Wie verhindern Sie einen erneuten Negativlau­f?

Indem jeder Einzelne ab der ersten Minute hoch konzentrie­rt zur Sache geht. Die kommenden Teams sind alle unbequem. Da kann man sich Auszeiten nicht leisten. Wie schnell das bestraft wird, hat man gegen Münster und Zwickau gesehen.

Ist ein Ligaverble­ib noch realistisc­h?

Da müssen wir uns nichts vormachen. Wir bräuchten aus den letzten Spielen zehn Siege, um die Klasse zu halten. Bis jetzt haben wir in 24 Spielen vier eingefahre­n. Realistisc­h gesehen liegt unsere Chance wohl bei einem Prozent – aber sie ist immer noch da. Trotzdem haben wir über die Saison gesehen zu wenig Konstanz gezeigt. Wenn dann noch wichtige Spieler ausfallen, kannst du das nur schwer stemmen.

Sie hatten bereits betont, dem Verein auch bei einem Abstieg treu bleiben zu wollen. Ihr Vertrag läuft zum Saisonende aus. Wann gibt es Gespräche zu einer Verlängeru­ng?

Darüber mache ich mir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Gedanken. Zuerst muss das Präsidium einen Plan B präsentier­en. Es muss ja trotz der misslichen Lage weitergehe­n. Bei welchem sportliche­n Abstand würde man eine geordnete Insolvenz angehen? Was passiert, wenn es in die 4. Liga geht? Ich habe immer gesagt, dass ich dem Verein verbunden bin und weiter helfen will. Aber dazu braucht es ein Konzept, wie der Klub wieder in ein ruhigeres Fahrwasser gerät. Bis jetzt erkenne ich das noch nicht.

RW Erfurt – VfR Aalen, Sonntag  Uhr, Steigerwal­dstadion

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RWE-Kapitän Jens Möckel möchte wissen, wie es mit dem Verein weitergeht. Foto: Frank Steinhorst
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Der erste Flutlichtm­ast im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld steht – bis zum Wochenende sollen drei weitere folgen. Die Integratio­n ins Stromnetz erfolgt erst nach dem Stadionneu­bau. Foto: T. Zippel
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Rockets-Manager Heyder.

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