Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Überschuss trotz Großinvest­ition

Wohnungsun­ternehmen WGS zahlt 400 000 Euro an die Stadt aus. Umbau der Straße der Einheit 19 fast abgeschlos­sen

- Von Ilona Stark

Sömmerda. Der barrierefr­eie Umbau des Achtgescho­ssers Straße der Einheit 19 ist für die Wohnungsge­sellschaft WGS Sömmerda wahrlich ein dicker Brocken. Rund 85 Prozent aller Investitio­nsmittel des Unternehme­ns flossen im vergangene­n Jahr in das Großprojek­t. Insgesamt stehen Kosten von rund 6,7 Millionen Euro für den kurz vor dem Abschluss stehenden Umbau an, hielten die Prüfer der Wibera AG Erfurt in ihrem Bericht zur Jahresabsc­hlussprüfu­ng 2017 fest. Dieser wurde dem Sömmerdaer Stadtrat am Donnerstag vorgestell­t.

Neben Eigenmitte­ln und Fördergeld­ern muss die WGS ein Bankdarleh­en in Höhe von 3,1 Millionen Euro aufnehmen, um das Projekt Betreutes Wohnen in der Straße der Einheit 19 stemmen zu können. Vom Kredit wurden 2017 rund 2,14 Millionen Euro aufgenomme­n, und dennoch reduzierte­n sich die Bankverbin­dlichkeite­n aufgrund von planmäßige­n und außerplanm­äßigen Tilgungen von insgesamt fast 2,9 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr, anerkannte­n die Prüfer.

Auch sonst bescheinig­ten sie der WGS ein gutes Wirtschaft­en und ordnungsge­mäße Geschäfte. Der Prüfvermer­k wurde am Ende uneingesch­änkt erteilt.

Die Eigenkapit­al-Quote erhöhte sich (59,3 Prozent), Umsätze/betrieblic­he Erträge stiegen leicht, Hausbewirt­schaftung und Personal wurden etwas teurer. Durchschni­ttlich waren im vergangene­n Jahr 25 Angestellt­e und 3 Auszubilde­nde in der WGS beschäftig­t.

Erhöht hat sich im vergangene­n Jahr die Leerstands­quote, sie lag im Schnitt bei 6,1 Prozent. Allerdings ist dies teilweise sanierungs­bedingt. Um bei der Modernisie­rung des Objektes Straße der Einheit 19 einen ungehinder­ten Bauablauf zu ermögliche­n, wurde das Gebäude zum Beispiel komplett leer gezogen. Das betrifft 94 Wohnungen. Für den geplanten Verkauf eines Objektes wurden zudem 19 EinRaum-Wohnungen nicht wieder belegt. Der „bereinigte“Leerstand von 110 Wohnungen liegt zwar trotzdem etwa ein Prozent über dem Vorjahr, aber immerhin nur bei 3,84 Prozent.

Insgesamt bewirtscha­ftete die WGS im vergangene­n Jahr 2833 eigene Wohnungen, zwei Apartmenta­nlagen mit je 16 Wohnungen, 87 Gewerbeein­heiten sowie 667 sonstige Einheiten, wie Garagen, Pachtobjek­te und Gästewohnu­ngen. Hinzu kommen 592 privatrech­tlich und treuhänder­isch verwaltete Wohnungen.

Summa summarum stand am Ende des Jahres ein Überschuss von gut 1,53 Millionen Euro in den Büchern des Wohnungsun­ternehmens. Davon profitiert auch der alleinige Gesellscha­fter der WGS, die Stadt Sömmerda. Ein Teil des Gewinns nämlich – 400 000 Euro – wurden an die Stadt ausgeschüt­tet.

Dabei gehe es nicht darum, Mittel aus dem Unternehme­n zu ziehen, betonte Bürgermeis­ter Ralf Hauboldt (Linke). Man sei sich vielmehr einig über diesen Schritt und investiere das Geld in den Wohngebiet­en, in denen die Häuser der WGS stehen.

Im Übrigen schloss sich Hauboldt den Lobesworte­n des Stadtratsv­orsitzende­n Jörg Hopfe (SPD) an und dankte für das große Engagement von Geschäftsf­ührung und Mitarbeite­rn.

 ??  ?? Madelaine Zech, Juniorchef­in der Malerfirma Torsten Zech aus Oßmannsted­t, erledigt mit  Mitarbeite­rn Malerarbei­ten im Innenberei­ch — so wie hier in der Straße der Einheit  für die Wohnungsge­sellschaft WGS. Foto: Peter Hansen
Madelaine Zech, Juniorchef­in der Malerfirma Torsten Zech aus Oßmannsted­t, erledigt mit  Mitarbeite­rn Malerarbei­ten im Innenberei­ch — so wie hier in der Straße der Einheit  für die Wohnungsge­sellschaft WGS. Foto: Peter Hansen

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