Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Irchenältester: „Für Sankt Severin
Nach mehrjähriger Bauzeit wird die Instandsetzung des barocken Kirchenschiffdaches und der Holztonnendecke mi
Backleben. Eines steht schon mal fest: Nach dem Festgottesdienst heute in der St-SeverinusKirche in Backleben wird es Apfelkuchen mit Schneedecke geben.
Marlies Aschenbrenner, Mitglied im Gemeindekirchenrat, ist dabei nicht nur eine der Frauen, die zur Kaffeezeit Kuchen serviert, sie sorgt auch für den Blumenschmuck in der Kirche. „Sie ist die gute Seele der Kirchgemeinde. Ohne sie würde sich vieles hier nicht drehen“, sagt Frank Hänert, der Kirchenälteste. Das Lob gibt sie sofort zurück, den ohne Frank Hänerts Engagement um die Kirche gebe es das Gotteshaus heute vielleicht gar nicht mehr.
Um so größer ist die Freude der beiden, dass heute die Instandsetzung des barocken Kirchenschiffdaches und der Holztonnendecke mit einem Festgottesdienst um 14 Uhr gefeiert wird. Neben den beiden Pfarrern Andreas Börner und Dr. Matthias Müller wollen die Backlebener auch den ehemaligen Pfarrer Ulrich Matthias Spengler begrüßen. Er hatte den Start der Sanierungsarbeiten maßgeblich begleitet. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es auf dem Kirchplatz Kaffee und Kuchen. Der Singekreis Kölleda sorgt für Unterhaltung.
Dass es tatsächlich schlecht um die St.-Severinus-Kirche bestellt war, hat Frank Hänert nicht vergessen. „Für die Kirche war das Aus fast besiegelt“, sagt er. In den letzten Kriegstagen war auch die Kirche beschossen worden. Der Turm – er stammt noch vom mittelalterlichen Vorgängerbau – litt am stärksten. Er wurde 1998 saniert. Die nördliche Dachseite des Kirchenschiffes war in den 1990er-Jahren bereits in einer Notsicherung mit Schiefer gedeckt worden. Die marode Dachkonstruktion darunter aber blieb. Immens waren auch die Schäden im Gemäuer, ebenfalls hervorgerufen durch die Dachkonstruktion. Dadurch war es zu Rissen in den östlichen Altarfenstern gekommen.
Mit dem Verschließen der Risse war 2006 die Sanierung in Backleben gestartet. Es folgten vier Bauabschnitte, um Dach und Holztonnendecke wieder zu ertüchtigen. Begonnen wurde am östlichen Dachabschnitt über dem Altarraum. Im vergangenen und in diesem Jahr hatten sich die Handwerker zum mittleren und westlichen Dachabschnitt vorgearbeitet. Mit der Rekonstruktion der gesamten Holztonnendecke sowie des Westgiebels war der Bauabschnitt nicht nur der komplexes-