Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Us war das Aus schon fast besiegelt“
It einem Festgottesdienst gefeiert. Auf eine Restaurierung muss die Orgel, die zuletzt 1953 bespielt wurde, allerdings noch warten
te, sondern mit 189 000 Euro auch der kostenintensivste. Behoben werden konnten sowohl die dramatischen Rissschäden im Westabschnitt beider Langwände als auch die westlichen Teilgiebel, erklärt Sixtus Hermanns, der die Bauplanung und Bauüberwachung in den Händen hielt.
Insgesamt sind in die Instandsetzung des Daches sowie der Decke des Gotteshauses rund 323000 Euro geflossen, berichtet er. Beteiligt hatten sich an der Finanzierung die Stiftung Kiba, die Marlis-Kressner-Stiftung sowie die Peter-Dornier-Stiftung. Auch die Vereinigte Kirchenund Klosterkammer Erfurt, der Freistaat Thüringen über Lottomittel sowie das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie waren im Boot. Natürlich brachten sich auch die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, der Evangelische Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda und die Evangelische Regionalgemeinde Kölleda mit ein. Letzte beteiligte sich mit einem Anteil von 75 000 Euro, berichtet deren Vorsitzender Egbert Geißler. „Ohne eine starke Regionalgemeinde hätten wir ein solches Projekt nicht stemmen können“, unterstreicht er und ist ebenso froh über das Engagement der Backlebener.
Wer das Gotteshaus kennt, weiß auch, was sich dort vor allem durch viel Eigenleistung von Kirchgemeindemitgliedern und weiteren Helfern getan hat. Emporen und Kirchenbänke sind repariert und gestrichen worden. Auch die Dachentwässerung sowie die Decke über dem Altar wurden erneuert. Selbst ein Weg vor der Kirche wurde gepflastert.
Eine Besonderheit der St.-Severinus-Kirche ist der Beichtstuhl hinter dem Altar. Im Jahr 2010 konnte er dank Fördermitteln von der Sparkassenstiftung Sömmerda und einer privaten Spende repariert sowie frisch angestrichen werden. Dagegen schon lange verstummt ist die Orgel des Gotteshauses. Wie Frank Hänert zu erzählen weiß, wurde 1953 das letzte Mal auf der Orgel, die von Hermann Hildebrandt aus Wiehe gebaut wurde, gespielt. Große Chancen, dem unter Denkmalschutz stehenden Instrument wieder zum Klang zu verhelfen, sieht er aufgrund der immensen Kosten nicht. Mut dagegen, das Projekt anzugehen, macht Sixtus Hermanns.
Große Hoffnung hat Frank Hänert, dass die Schindeleindeckung der Kirche schon bald gegen Schiefer ausgetauscht wird.