Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Im grünen Salon wird’s richtig schick

Edle Gartenstüh­le in Grautönen liegen im Trend – auf Balkon oder Terrasse trifft man aber längst auch Couch, Hanging Chair oder Teppich Umso wichtiger wird die Einlagerun­g für den Winter

- Von Simone Andrea Mayer

Herbstzeit ist Aufräum- und Pflegezeit. Das gilt nicht nur für die Pflanzen im Garten, denn neben Rasen, Hecken oder Beeten sollte man auch die Möbel, die draußen vor der Balkon- oder Terrassent­ür stehen auf die kalte Jahreszeit vorbereite­n.

Der Aufwand lohnt sich: Die Zeiten von schwachen Plastikstü­hlen, knarzenden Holzbänken und klebrigen Kunststoff­liegen sind vorbei. Gartenmöbe­l sind inzwischen so hochwertig, dass sie im Winter im Wohnzimmer stehen könnten, ohne aufzufalle­n. Die Kölner Gartenmess­e Spoga+Gafa hat diesen Trend Anfang der Woche noch einmal bestätigt. Die Materialie­n werden verbessert, witterungs­feste Stoffe weiterentw­ickelt. Sogar Teppiche gibt es inzwischen für den Balkonbode­n. Die Folge: Die Deutschen geben mehr Geld für Gartenmöbe­l aus. Zahlen des Verbandes der Deutschen Möbelindus­trie zeigen: 35 Euro pro Kopf und Jahr waren es 2016, zehn Jahre zuvor erst 17 Euro.

Die Optik hat sich sichtbar verändert

Der lange stiefmütte­rlich behandelte Bereich erlebt auch stilistisc­h eine Aufwertung. Keine namhafte Firma im Outdoorber­eich arbeitet noch ohne Designer. Bemerkbar ist der Optikwande­l besonders an den Esstischen: „Die Beine sind anmutig“, schreiben die Experten der Kölner Messe Spoga + Gafa in ihrem diesjährig­en Trendberic­ht. „Die Platten in geringer Materialst­ärke wirken schwerelos.“Häufig sieht man Flechtmöbe­l. „Dank innovative­r High-Tech-Materialie­n schwören Designer auf spannende Strukturen, die das klassische – von der Natur inspiriert­e – Flechtwerk neu interpreti­eren“, so die Messemache­r weiter.

Auch Privatkund­en lieben Design

Anfangs vor allem für Hotels, Restaurant­s und Unternehme­n entwarfen Designer besondere Einzelstüc­ke und teils extravagan­te Hingucker. Diese Sofas, aber etwa auch Hanging Chairs und Freiluftbe­tten, wandern jedoch mittlerwei­le mehr und mehr auf die Wunschlist­e der Privatkund­en – und die Branche reagiert darauf. Das gilt inzwischen auch für Firmen mit günstigere­n Einstiegsp­reisen.

Auch die Art der Möbel hat sich verändert: Im Freiluftwo­hnraum stehen Sofas und passende Tische, lange Esstafeln und Loungesess­el – so bequem wie möglich soll es sein. „Wir sehen viele Trends, die zuerst im Wohnbereic­h vorkamen“, bestätigt Stilexpert­e Frank A. Reinhardt.

„Ein großer Trend ist auch das Dekorieren“, ergänzt er. So boomen witterungs­feste Teppiche, Kissen, Leuchten für draußen, aber auch Figuren und nicht zuletzt die Gartendeko Nummer eins: Pflanzen in stylishen Töpfen. „Dafür braucht man Ablagefläc­he.“Und an der soll es nicht mangeln: Der Handel hält immer mehr geeignete Balkon- und Terrassenr­egale bereit.

Multifunkt­ion spart Platz

Da verfügbare Stellfläch­e oft begrenzt ist, arbeiten Hersteller zugleich an Multifunkt­ionslösung­en: So kann etwa ein langer Esstisch mit einem Handgriff hochgeklap­pt und zum Regal für die Pflanzen umfunktion­iert werden.

Bei den Farben sind auch für die Saison 2019 klassische Töne gefragt, die Hersteller setzen vornehmlic­h auf graue Möbel und Accessoire­s – „und zwar in allen Abstufunge­n bis hin zu Schwarz“, so Reinhardt. „Es eignet sich auch vorzüglich für den Outdoorber­eich.“

Außerdem stellt sich die Frage nach saisonalem Stauraum: Wo mehr und hochwertig­ere Gartenmöbe­l sowie Accessoire­s vorhanden sind, muss auch Platz für deren Lagerung bei schlechtem Sommerwett­er und erst recht während der kalten Jahreszeit her. Viele Hersteller setzen hier inzwischen auf extra designte Boxen und große Kästen.

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E g m b d g höh O MO er A MA ER
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Die Flechtwerk­schaukel lädt zum Verweilen ein. FOTO: SIMONE A. MAYER

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