Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Kammern begrüßen Erhalt des Meisterbri­efes

Eu-kommission­svize Katainen will auch nicht mehr am dualen Ausbildung­ssystem in Deutschlan­d rütteln

- Von Hanno Müller

Erfurt. Der Meisterbri­ef ist gerettet. Die Eu-kommission will den traditione­llen Handwerker­nachweis nicht antasten. Die Handwerksk­ammern in Thüringen reagieren erleichter­t auf die Zusage aus Brüssel.

„Das Bekenntnis der Eukommissi­on zum Meisterbri­ef ist ein Schritt in die richtige Richtung, den wir begrüßen“, sagte gestern der Sprecher der Handwerksk­ammer für Ostthüring­en, André Kühne.

Der Kammer-vertreter reagierte auf die Nachricht aus Brüssel, man wolle nicht am Meisterbri­ef rütteln. „Der Meisterbri­ef und das duale Ausbildung­ssystem werden nicht angetastet“, so Eu-kommission­svize Jyrki Katainen. Entspreche­nde Missverstä­ndnisse müssten ausgeräumt werden. Es dürfe nun nicht bei Lippenbeke­nntnissen bleiben, forderte Kühne. „Dem müssen auch Taten folgen und die Eu-kommission insgesamt mit einer Stimme sprechen“, so der Kammer-sprecher.

Auch dem Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Erfurt, Thomas Malcherek, war die Genugtuung anzumerken. „Der Meisterbri­ef sichert mit seinen Qualifikat­ionsanford­erungen beim Berufszuga­ng die Qualität von Produkten und Dienstleis­tungen. Er ist der höchste Titel, den das Handwerk zu vergeben hat, diese Meisterqua­lifikation entspricht heute dem Bachelorab­schluss an Hochschule­n. Wir begrüßen die Position der Eu-kommission und werden uns weiter für Qualität und Kompetenz im Handwerk einsetzen“, sagte Malcherek.

Allein in der Erfurter Handelskam­mer legten seit der Wiedervere­inigung 11 102 Meister erfolgreic­h ihre Prüfung ab. In den letzten Jahren war die Zahl demografis­ch bedingt allerdings leicht rückläufig.

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