Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Kehrmaschine löst Tunneleinsatz der Feuerwehr aus
Feueralarm im Schmücke-tunnel stellt sich wiederholt als Fehlalarm heraus. Bürgermeister sorgt sich um das Wohl seiner Kameraden
Heldrungen. Einsatzalarm zu Unzeiten ist für Feuerwehrleute nichts Besonderes. Wenn es brennt oder ihre Hilfe benötigt wird, stehen sie auch mitten in der Nacht auf. Ärgerlich nur, wenn sich nächtliche Fehlalarme häufen. Wie in den vergangenen Tagen in Heldrungen.
An zwei aufeinanderfolgenden Tagen wurden die Kameraden zum Einsatz im Schmücketunnel gerufen, ausgelöst in beiden Fällen von – einer Kehrmaschine. „Die fährt durch den Tunnel, den Auspuff nach oben, und der Qualm löst Alarm aus“, berichtet Bürgermeister Norbert Enke (AFH). „Kann man da nicht ein U-profil an den Auspuff schrauben, dass der Qualm nicht ständig gegen die Tunneldecke schlägt, wo die ganzen Sensoren eingebaut sind?“, fragt er verärgert und zugleich besorgt um das Wohl seiner freiwilligen Helfer, die Familie haben und oft am nächsten Morgen zur Arbeit müssen. Einer der Einsätze wurde gegen 2.15 Uhr ausgelöst. Hinzu kämen weitere Fehlalarme in letzter Zeit, wo es jemand einfach nur nicht gefalle, dass der Nachbar eine Feuerschale anzündet, und dann die Leitstelle anruft, die dann die freiwilligen Helfer zum Feuerlöschen alarmiert. „Und da rücken die dann wieder aus!“, erregt sich der Bürgermeister. Mittlerweile seien sie ständig im Einsatz wegen solcher Brandschalen. „Sollen sie doch das Brennverbot wieder aufheben, ich sehe jedenfalls nicht ein, dass meine Kameraden sinnlos verheizt werden“, schimpft der Bürgermeister.
Heldrungens Wehrleiter sieht die Angelegenheit eher pragmatisch: „Wir rücken lieber zu nichts aus, als zu einem richtigen Einsatz“, sagt Matthias Lippold. Bei den Tunneleinsätzen, bei denen die Heldrunger Kameraden die Brandmeldeanlagen im Tunnel wieder zurückgestellt hatten, hätten sie einfach aus der Not eine Tugend gemacht und den Einsatz zugleich mit einer Übung verbunden.
Fehlalarme auch durch Feuerschalen