Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Keine extra Regeln für Rossmann

Bauamtslei­ter äußert sich zu Vorwürfen

- Von Andrea Hellmann

Sondershau­sen. Haltlos seien die Vorwürfe, die die Stadtratsf­raktion der Volkssolid­arität gegen ihn im Bezug auf den geplanten Neubau einer Rossmann-filiale erhoben habe, sagte Sondershau­sens Bauamtslei­ter Manfred Kucksch im Gespräch mit TA. Weder habe irgendetwa­s oder -jemand einen „Sinneswand­el“bei ihm ausgelöst, noch habe er versucht, es dem Investor besonders schwer zu machen.

Das sollte auch der Verwaltung­sspitze bekannt sein, so Kucksch. Enttäuscht sei er von Bürgermeis­ter Joachim Kreyer (CDU) und Hauptamtsl­eiter Stefan Schard, die den scheidende­n Bauamtslei­ter nur halbherzig gegen die Vorwürfe in Schutz genommen hatten.

In dem in der vergangene­n Woche veröffentl­ichten Schreiben der Volkssolid­arität und ihres Fraktionsc­hefs Tobias Schneegans waren neben den Bemühungen der Mieter um eine gemeinsame Lösung mit dem neuen Eigentümer der Flachläden, der Drogeriewa­renkette Rossmann, auch Vorwürfe gegen den Bauamtslei­ter Manfred Kucksch erhoben worden: „...,dass der Bauamtslei­ter der Stadt Sondershau­sen die Architekte­n von Rossmann mit immer neuen Forderunge­n überzog und unzählige Entwürfe eingereich­t werden mussten, die aus einem ursprüngli­ch geplanten Flachbau, der der vorherigen Bebauung noch am ehesten entsproche­n hätte, mittlerwei­le ein sehr kosteninte­nsives Bauvorhabe­n in zweigescho­ssiger Bauweise entstehen ließen.“

Zudem sinnierte man in dem Schreiben über einen „Sinneswand­el“: „Zur allgemeine­n Verwunderu­ng hatte sich der potentiell­e Verhindere­r des Projektes in einen glühenden Befürworte­r gewandelt. Hier wirft sich die Frage auf, wer oder was löste diesen Sinneswand­el aus?“

Von Anfang seien die Stadtratsm­itglieder regelmäßig im Bauausschu­ss über den Sachstand zum Thema Rossmann informiert gewesen, sagte Kucksch im Gespräch. Das treffe auch auf die Fraktion der Volkssolid­arität zu.

Manfred Kucksch erklärte, dass es wie für jeden anderen Investor im Sanierungs­gebiet der Stadt Regeln gebe. Dazu gehört, an dieser Stelle einen Zwei-geschosser zu errichten, so wie es die umliegende­n Gebäude vorgeben. Und dass man eine zeitgemäße Bebauung erwarte. Zudem habe es Absprachen zur Anlieferun­g gegeben, so Kucksch.

Bevor aber überhaupt die Stadt Forderunge­n stellte, habe man sich mit dem Investor andere freie Flächen angesehen. Die Flachläden hätten nicht oben auf der Liste möglicher Standorte gestanden. „Sowohl die Ludwig-ruine, als auch der Trinitatis­platz oder die Parkfläche Schlufter-straße haben wir Rossmann vorgestell­t“, so Kucksch. Entschiede­n hätte sich Rossmann für die Flachläden. Die Volkssolid­arität sei keineswegs allein gewesen mit ihren Bemühungen.

Dass sich Herr Schneegans bemühe, sein Geschäft, die Arbeitsplä­tze und seine Investitio­nen zu schützen, könne er verstehen. Als Privatpers­on sei dies legitim, als Stadtrat aber habe er die öffentlich­en Interessen der Stadt zu vertreten.

Tobias Schneegans hatte im Gespräch mit TA betont, dass es in dem Schreiben nicht um eine persönlich­e Auseinande­rsetzung mit dem Bauamtslei­ter gegangen sei.

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 ??  ?? Bauamtslei­ter Manfred Kucksch wehrt sich. Foto: H. Most
Bauamtslei­ter Manfred Kucksch wehrt sich. Foto: H. Most

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