Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Vorschulkinder auf Zeitreise durch ihr Kyffhäuserland
Diesmal ging es um ein Meer vor Millionen von Jahren und der Entdeckung einer Höhle durch Bergleute
Kyffhäuserland. Was für ein spannender Tag voller Erlebnisse. Für die 34 künftigen Abcschützen aller sechs Kindertagesstätten in der Gemeinde Kyffhäuserland hieß es gestern, auf Zeitreise durch ihre Heimat Kyffhäuserland zu gehen.
Der Entwurf für dieses gemeinsame Projekt stammt von Britta Heinrich, Elternbeiratsmitglied der Kindertagesstätte Bendeleben. Ausgangspunkt waren die Gründung der Bürgerstiftung „Zeitreise Kyffhäuserland“Ende 2015 sowie die Übernahme aller Kindertagesstätten der Gemeinde in die Trägerschaft der Kommune.
Auf der Zeitreise durch Kyffhäuserland lernen die Vorschulkinder zahlreiche Sehenswürdigkeiten kennen und bekommen Interessantes und Wissenswertes dabei vermittelt. Und so haben die Mädchen und Jungen mit Blick in die Heimatgeschichte einen nahezu gleichen Wissensstand. Bei so einer gemeinsamen Entdeckungstour lernt man sich auch kennen, ob aus dem Nachbarort oder etwas weiter, ob man dann in die Kyffhäuserland-grundschule Rottleben geht oder nach Sondershausen.
Gestern war die Zeitreise für die Kinder und ihre Erzieher riesig. Nämlich unvorstellbare 258 Millionen Jahre. Das heutige Mitteleuropa war damals vom flachen Zechsteinmeer überflutet, wie Sebastian Schönberg, Mitarbeiter der Barbarossahöhle Rottleben, den Kindern erzählte. Und mit der folgenden Entwicklung hat auch die Barbarossahöhle und ihre Besonderheit – im Anhydritgestein – zu tun. Es ist gar nicht so leicht, das den Vorschulkindern verständlich zu erklären. Sebastian Schönberg, er ist gelernter Bergmann, hat ein gutes Händchen dafür.
Schnell wurde es viel spannender für die Kinder, denn nun ging es ganz tief hinein in den Berg. 176 Meter ist er lang, der Entdeckerstollen. Bergleute legten ihn 1860 auf der Suche nach Kupferschiefer an. Und entdeckten fünf Jahre später die große Höhle. Viel hatte Sebastian Schönberg den Kindern zu erzählen und zu zeigen. Und natürlich war man auch am Thron von Barbarossa. Voller Eifer ging es dann auf Schatzsuche, aus der Höhle hinaus, um oben auf dem Berg etwas über die einstige Falkenburg zu erfahren. Eine erlebnisreiche Zeitreise ging zu Ende.
Und es wird bis zur Schuleinführung noch weitere solche Exkursionen geben. Ideen dafür gibt es viele. So zum Beispiel das „Leben im Kloster“(Göllingen), „Die Blutbuche – Werden, Vergehen, Neuanpflanzung“(Park Bendeleben), „Heilkräuter und Verwendung“, „Altes Handwerk und bäuerliche Traditionen“, „Einblicke in die Natur“. Jede Einrichtung ist da mal für eine Tour verantwortlich, sucht sich Kooperationspartner und bereitet alles vor. ▶ ▶ ▶