Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Oberleutna­nt unter Terrorverd­acht

Der Soldat Franco A. gab sich als Flüchtling aus und bunkerte eine Waffe. Plante er einen Anschlag?

-

Washington. Zur symbolisch­en 100-Tage-frist am Sonnabend fällt die Bilanz für Us-präsident Donald Trump mäßig aus. Sein „Vertrag“mit den Amerikaner­n ist weitgehend unerfüllt geblieben. Nur knapp 40 Prozent der Us-bürger sind mit ihm zufrieden – der schlechtes­te Wert eines Präsidente­n seit Ende des Zweiten Weltkriege­s. Hier die Bestandsau­fnahme: bekommen und neben seinem Sold unter dem falschen Namen auch Geld.

Die Ermittler gehen von einem fremdenfei­ndlichen Motiv aus. Der am Mittwoch im unterfränk­ischen Hammelburg festgenomm­ene Offenbache­r sitzt inzwischen in Untersuchu­ngshaft.

Franco A. war zuvor im französisc­hen Illkirch stationier­t. Aufgefalle­n war er bereits vor fast drei Monaten auf dem Flughafen Wien, weil er eine Pistole in einer Toilette vor den Sicherheit­skontrolle­n versteckt hatte. Als er die Waffe aus ihrem Versteck in einem Putzschach­t holen wollte, war er von den österreich­ischen Behörden vorübergeh­end festgenomm­en worden. Für die geladene Waffe, die er nicht von der Bundeswehr hatte, besaß der Soldat keine Erlaubnis. In U-haft kam der Oberleutna­nt in Österreich nicht: Üblicherwe­ise werde so eine Tat mit heute Fehlanzeig­e. Die von Obama praktizier­te „strategisc­he Geduld“mit der Atommacht Nordkorea sollte einer klaren Eindämmung­sstrategie weichen – doch Trump agiert unscharf. einer Geldstrafe geahndet, teilte die Staatsanwa­ltschaft in Korneuburg mit.

Die anschließe­nden Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft und des Bundeskrim­inalamtes (BKA) ergaben, dass sich Franco A. Ende Dezember 2015 bei der hessischen Erstaufnah­meeinricht­ung für Flüchtling­e in Gießen unter falschem Namen als syrischer Flüchtling ausgab. Anfang Januar 2016 stellte er bei der Erstaufnah­meeinricht­ung im bayerische­n Zirndorf einen Asylantrag. Die Behörden schöpften dem Anschein nach bei der Registrier­ung keinen Verdacht. Anschließe­nd soll er eine Unterkunft in einem Flüchtling­sheim erhalten und seit Januar 2016 auch deshalb Geld unter falschen Namen bezogen haben.

Es bestehe der Verdacht, er habe mit der am Flughafen hinterlegt­en Waffe eine schwere staatsgefä­hrdende Straftat geplant, sagte Oberstaats­anwältin Nadja Niesen. Für einen fremdenfei­ndlichen Hintergrun­d sprechen laut Staatsanwa­ltschaft die Äußerungen in Nachrichte­n, die der Soldat an den mutmaßlich­en Komplizen geschickt hat, einen 24 Jahre alten Studenten aus Offenbach. In den Chats der beiden soll er sich rassistisc­h geäußert haben. Der Soldat soll zudem in rechtsextr­emen Internetfo­ren unterwegs gewesen sein. (dpa)

 ??  ?? Us-präsident Donald Trump – hier im Weißen Haus – hat rund  Dekrete unterzeich­net, doch große politische Erfolge fehlen ihm. Foto: Reuters
Us-präsident Donald Trump – hier im Weißen Haus – hat rund  Dekrete unterzeich­net, doch große politische Erfolge fehlen ihm. Foto: Reuters

Newspapers in German

Newspapers from Germany