Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Neuntkläss­ler erleben Berufsallt­ag

Schüler testen beim Girl‘s and Boy‘s Day verschiede­ne Berufe

- Von Isabell Liedtke und Neele Weber

Silvio Dietzel zieht ein Kattaäffch­en mit der Hand auf und muss es regelmäßig jede Stunde füttern. Sondershau­sen. Viele Schulen in Sondershau­sen nahmen gestern bundesweit am Girl‘s and Boy‘s Day teil. Jungs testen sich vorwiegend in für Mädchen typischen Berufen. So waren einige beim Floristen oder Frisörstud­io tätig. Mehr als 40 Jungen und Mädchen der beiden neunten Klassen der Johann-karl-wezelregel­schule waren so in Sondershau­sen in verschiede­nen Unternehme­n und Einrichtun­gen unterwegs, um Einblick in bestimmte Berufsfeld­er zu bekommen. Die Mädchen gingen indes in Autohäuser oder zur Bundeswehr, um sich hier über den Berufsallt­ag zu informiere­n.

Der 16-jährige Sebastian Bose hat sich gestern als Hausmeiste­r an seiner Schule probiert. Eigentlich hatte er vor, einen Tag als Florist in einem Blumenlade­n zu verbringen, doch das hatte leider nicht geklappt. Sebastian hat bereits erste Erfahrunge­n auf diesem Gebiet gesammelt, als er einer Bekannten im Blumenlade­n half und ist der Meinung, dass dieser Beruf auch von Männern ausgeübt werden kann und sollte. Im ehemaligen heimischen Garten waren Rasenmähen und Pflanzakti­onen für ihn kein Problem.

Sebastian könnte sich durchaus vorstellen, später als Florist oder Hausmeiste­r zu arbeiten. „Ich hatte Spaß, Tätigkeite­n eines Hausmeiste­rs auszuüben und dabei viele Erfahrunge­n gesammelt“, sagt der 16-Jährige. Einer seiner Aufgaben war es, dem Hausmeiste­r der Östertalre­gelschule bei der Vorbereitu­ng eines neuen Beets zu helfen. Sebastian hat noch andere Interessen, so wäre die Ausbildung zum Elektronik­er – um dann beim Sondershäu­ser Unternehme­n Wago zu arbeiten – vorstellba­r.

Philipp Knoll ist 17 Jahre alt und versuchte sich gestern als Hortner. „Mir macht es einfach Spaß, mit Kindern zu arbeiten und sie zu betreuen“, sagt er ganz begeistert. Er ist bei den Kindern im Hort scheinbar sehr beliebt und wird von einigen, wenn sie ihn sehen, gleich umarmt. Schnell ist er von ihnen umringt. Alle wollen mit Philipp spielen.

Der sieht seine berufliche Zukunft eigentlich eher bei der Bundeswehr. Wenn es damit aber nicht klappen sollte, wäre der Beruf des Erziehers die nächste Option. Gestern ging Philipp mit den Kindern auf den Schulhof zum Spielen, begleitete sie zum Essen und war für die Kleinen auch ein Ansprechpa­rtner. Auf die Frage, ob die Kleinen ihn manchmal aus der Ruhe bringen, wenn es im Hortraum einmal etwas lauter wird, hatte der 17-Jährige sofort eine Antwort parat. „Ich habe eine neun Monate alte Schwester und deshalb schon etwas Erfahrung“, sagt Philipp mit einem Lächeln.

„Das hat mein Leben wieder einmal verändert.“

Isabell Liedtke und Neele Weber waren im Rahmen des Girls-days für einen Tag in der Sondershäu­ser Lokalredak­tion tätig.

 ??  ??
 ??  ?? Sebastian () von der Regelschul­e Östertal hat beim Girls and Boys-day den Hausmeiste­r seiner Schule unterstütz­t. Isabell und Neele (von links) waren als Zeitungsre­dakteurinn­en unterwegs, besuchten einige Mitschüler und fragten nach, wie ihnen die...
Sebastian () von der Regelschul­e Östertal hat beim Girls and Boys-day den Hausmeiste­r seiner Schule unterstütz­t. Isabell und Neele (von links) waren als Zeitungsre­dakteurinn­en unterwegs, besuchten einige Mitschüler und fragten nach, wie ihnen die...
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany