Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Vorsicht, dieses Tier ist giftig

Leser entdeckt bei einem Spaziergan­g einen Ölkäfer. Die Tiere ernähren sich von Wildbienen-brut

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Bei einem Ausflug zu den Dornburger Schlössern schoss Martin Triebel das nebenstehe­nde Foto eines Käfers.

„Ich war überrascht und zugleich voller Respekt von der Größe und Geschwindi­gkeit, mit der er sich fortbewegt­e“, schreibt der Apoldaer. „Der Käfer erscheint mir vollkommen fremd. Wer weiß etwas über diesen imposanten Käfer“, fragt er.

Die Redaktion gab die Frage weiter an Matthias Hartmann, den Direktor des Erfurter Naturkunde­museums. Er sagt: „Es handelt sich um ein Ölkäferwei­bchen.“Die genaue Art könne er jedoch anhand der Fotos nicht bestimmen, da wichtige Charakteri­stika des Käfers nicht sichtbar sind. „Die Ölkäfer haben eine hochintere­ssante und komplizier­te Biologie. Es sind Brutparasi­ten von Wildbienen“, berichtet Hartmann.

„Zudem sind sie etwas giftig. Nach einer Berührung unbedingt die Hände waschen. Die Käfer können extreme Hautreizun­gen, Blasen und Krämpfe verursache­n.“

Ganz wichtig ist dem Käferexper­ten jedoch dieser Hinweis: „Man muss bei diesen Arten keine Panik machen. Es reicht, wenn man sie einfach laufen lässt.“

Die fälschlich­erweise als Aphrodisia­kum berühmte Spanische Fliege ist übrigens auch ein Ölkäfer. Diese in Südeuropa lebenden Tiere sind auffallend gefärbt: metallisch grün. Ihre Einnahme kann zu Nierenvers­agen und Tod führen.

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Dieses Foto nahm Martin Triebel in Dornburg auf.

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