Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Bürgermeis­ter kritisiert Nordhäuser Politiker

Debatte um künftige Kreisstadt soll sachlicher geführt werden. Postkarten­aktion für Sondershau­sen als Kreissitz

- Von Andrea Hellmann

Tobias Krause (36), Werbekaufm­ann aus Sangerhaus­en: Wir arbeiten gerade mehrere Aufträge in Artern ab. Zum Beispiel hier in der Leipziger Straße 25, wo demnächst ein Kosmetikst­udio einziehen wird, bringen wir schon mal die Außenwerbu­ng an. Anschließe­nd geht es ein paar Meter weiter zum Optiker, da haben wir auch zu tun. Foto: Wilhelm Slodczyk Sondershau­sen. Die Tonart, die Nordhäuser Politiker nach der Festlegung von Sondershau­sen als Kreissitz anschlagen, kritisiert Sondershau­sens Bürgermeis­ter Joachim Kreyer (CDU). „Die Entrüstung trägt in dieser Tonart der Problemati­k nicht Rechnung“, sagte Kreyer in der Stadtratss­itzung am Donnerstag­abend. Man sollte sachlich bleiben.

Wenig Verständni­s zeigt er auch für die Interpreta­tion des Logos der Nachbarsta­dt, auf dem der Roland mit erhobenem Schwert für Gerechtigk­eit, also den Kreissitz in Nordhausen, kämpfe. Schon zu Jahresbegi­nn habe ihn ein Satz seines Amtsund Parteikoll­egen, des Nordhäuser Oberbürger­meisters Klaus Zeh (CDU), nachdenkli­ch werden lassen. Dieser habe sich zum Neujahrsem­pfang in Nordhausen für das Eichsfeld als Fusionspar­tner bei der Kreisgebie­tsreform eingesetzt, aber auch „hilfsweise“Sondershau­sen akzeptiert, so Kreyer.

Der Bürgermeis­ter regte an, bei den Landtagsab­geordneten, noch einmal für Sondershau­sen als Kreisstadt zu werben. Zudem habe die Stadt eine weitere Aktion vorbereite­t. 1500 Postkarten mit Unterschri­ften von Sondershäu­sern für den Erhalt des Kreissitze­s wolle man im Landtag übergeben. In den kommenden Tagen würden die Postkarten zum Unterschre­iben im Bürgerserv­ice und an den Markttagen auf dem Marktplatz ausliegen.

Noch massiver fiel die Kritik von Sven Schubert (Volkssolid­arität) aus. Er forderte die Stadt auf, die Thüringer Infrastruk­turministe­rin Birgit Keller (Linke) auszuladen, die Mitte Mai in Sondershau­sen sprechen soll. Die Nordhäuser­in hatte den Vorschlag des Innenminis­ters, Sondershau­sen zur Kreisstadt zu machen, für ungeeignet erklärt. Schuberts Forderung fand kein Gehör.

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Diese Postkarte sollen Bürger unterschre­iben und sich für die Kreisstadt Sondershau­sen ausspreche­n.

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