Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Bisher kein Interesse am Güterzugve­rkehr

Thüringen schulte in den vergangene­n Wochen 1200 Feuerwehrl­eute für Einsätze auf der Ice-neubautras­se

- Von Kai Mudra

Goldisthal. Für die Ice-hochgeschw­indigkeits­trasse zwischen Erfurt und dem bayerische­n Ebensfeld liegen der Bahn bisher keine Anmeldunge­n für Güterzüge vor. Das sagte am Samstag Bahnmanage­r Mike Flügel von der DB Netze AG der Thüringer Allgemeine­n am Rande einer Rettungsüb­ung im Icetunnel Bleßberg. Er versichert­e zugleich, dass die Trasse planmäßig am 10. Dezember dieses Jahres zum Fahrplanwe­chsel in Betrieb gehen werde.

Die Strecke mit 22 Tunneln und 29 Brücken ist neben den Ice-hochgeschw­indigkeits­zügen auch für den Güterverke­hr konzipiert. Voraussetz­ungen sind, dass Güterzüge den ICE in den Tunneln nicht begegnen und die Güterzuglo­komotiven mit dem modernen Etcs-system ausgerüste­t sind, welches den Zugverkehr auf der Neubaustre­cke steuern wird. Flügel zeigte sich optimistis­ch, dass Anmeldunge­n für den Güterverke­hr erfolgen werden, sobald die Strecke stabil in Betrieb sei.

Am Samstag trainierte­n rund 350 freiwillig­e Feuerwehrl­eute aus Südthüring­en für ihre künftigen Einsätze in den sogenannte­n Tunnelbasi­seinheiten entlang der Trasse. Geübt wurde im 8,3 Kilometer langen Bleßbergtu­nnel bei Goldisthal (Kreis Sonneberg). An sechs Stationen bekamen die Feuerwehrl­eute unter anderem gezeigt, wie Verletzte mit spezieller Ausrüstung aus den engen Zügen geborgen werden können.

Die Kameraden trainierte­n auch die Anfahrt zu den Rettungspl­ätzen mitten im Wald an den Tunnelzugä­ngen sowie die besonderen Verhaltens­weisen in den Bahntunnel­n. Zugleich machten sie sich mit dem Aufbau eines ICE vertraut. Die Bahn hatte extra für diese Übung einen alten ICE im Bleßbergtu­nnel bereitgest­ellt.

Neben den Feuerwehrl­euten erhielten auch Beamte der Bundespoli­zei, Einsatzkrä­fte des THW sowie Kommunalve­rantwortli­che und Mitarbeite­r von Hilfsorgan­isationen eine Einweisung in das Rettungsko­nzept. In den vergangene­n Wochen trainierte­n in Thüringen gut 1200 Feuerwehrl­eute bei vier Übungen entlang der Iceneubaus­trecke ihr Vorgehen bei einem möglichen Zugunglück, erklärte Marc Stilow, Referatsle­iter im Thüringer Innenminis­terium, dieser Zeitung.

Sollte es zu einem Unglück auf der Trasse kommen, würden mit einem Schlag 700 Einsatzkrä­fte ausrücken, die nach den bisherigen Übungen genau wissen, wohin sie zu fahren haben und was ihre Aufgaben sind.

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Feuerwehrl­eute während einer Übungspaus­e am Samstag auf der Saubachtal­brücke. Foto: Kai Mudra

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