Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
5:3 – Artern holt Pokal trotz Ilfelder Moral
Nach Spektakel mit Südharzer Aufholjagd gewinnt Favorit das Nordthüringer Cup-endspiel. VFB droht 6-Punktabzug und Verlust der Tabellenspitze in der Kreisoberliga
Berka. Es war ein echtes Fußball-volksfest. 1200 Fans wollten die vom SV Berka im 110 Jahr des Bestehens prima organisierten Nordthüringer Pokalendspiele sehen. Sie bekamen zwischen Artern und Ilfeld ein Männer-spektakel geboten.
Der Favorit schien nach nervösem Beginn zum Pokalgewinn zu spazieren. Schlothauer (21.) und Rüdiger (41.) sorgten für die 2:0-Pausenführung, die aber hätte höher ausfallen müssen. Vfb-coach Matthias Nelde war nach fünf Minuten wieder draußen. „Es gab nicht viel zu sagen, außer, dass sie das 3:0 machen sollen“, so Nelde.
Das taten seine Jungs. Blache traf schnell (48.) und Ilfeld schien unterzugehen. Doch die Moral der Südharzer war an diesem Tage grandios. Unter dem Jubel ihrer vielen lautstarken Fans schossen Vollbrecht (54.) und Predel (57.) den Anschluss heraus. Artern wackelte, auch wenn Krauspe das 4:2 gelang (67.). Doch Ilfeld kam erneut zurück. 3:4 durch Vollbrecht (73.) – der Sportplatz von Berka stand jetzt kopf. Als in der Nachspielzeit Ilfeld Hüne Toni Schreiber aus der Luft geholt wurde, wäre auch ein Elfmeter möglich gewesen. Doch Beyer machte mit dem 5:3 den Deckel drauf.
Arterns Coach Nelde atmete tief durch: „Wir haben durch unsere Fehler Ilfeld wieder ins Spiel gebracht, sind nervös geworden. Gut das es keine Verlängerung gab.“Ilfelds Trainer Wilfried Hohmann war trotz Niederlage nur stolz: „Wir sind immer wieder zurückgekommen. Was für eine Moral.“
Für Artern gab es vor dem Anpfiff allerdings auch schlechte Nachrichten. Danach verliert der VFB wegen zwei fehlender Schiedsrichter sechs Punkte in der Liga. Damit übernimmt Greußen (am letzten Spieltag in Artern zu Gast) nun mit zwei Zählern Vorsprung die Spitze in der Kreisoberliga. „Da gab es nach zwei Jahren mit zu wenig Schiedsrichtern vom VFB Artern keinen Spielraum mehr“, sagte Jürgen Schweser, der Vorsitzende des Nordthüringer Kreisfachausschusses Nordthüringer Pokal-finale der Männer SV Ilfeld – VFB Artern 3:5 (0:2).
Ilfeld: Koch – Buschky, Albrecht, Toni Schreiber, Schickar, Tom Schreiber (65. Neuwerth), Apel, Bischoff (80. Goldhammer), Predel, Vollbrecht, Nebelung. Artern: Hübner – Bank, Hildebrandt, Henning (85. Schmitt), Rüdiger, Blache (67. Beyer), Wagner, Halusa, Krauspe, Both, Schlothauer.
Sch.: Ludwigs (Sondershausen), Z.: 1200, T.: 0:1 Schlothauer (20.), 0:2 Rüdiger (41.), 0:3 Blache (47.), 1:3 Vollbrecht (53.), 2:3 Predel (57.), 2:4 Krauspe (66.), 3:4 Vollbrecht (71.), 3:5 (Beyer (90.+3). Gelbrot: Predel (90.+5/Reklamieren).
Nordthüringer Pokal-finale der Frauen FSV Grüningen – SG Einheit Breitenbach/ Breitenworbis 3:1 (0:0).
Grüningen: Detzer – Eisenkraetzer, Wäldrich, Briesner, Pohlmann, Koch, Kästner, Zirkler, Trost, Müller (80. Woitas), Wilaikruat.
Breitenbach: Wolfram – Ertmer, Hebestreit, Keitel, Birkefeld, Barann, Rabe, P. Brodmann, Klee (23. E. Brodmann), Fütterer, Bötticher.
Sch.: Böttcher (Hauteroda), Z.: 600, T.: 1:0 Hebestreit (51. Eigentor), 1:1 Barann (54.), 2:1 Wilaikruat (64.), 3:1 Kästner (66.). (NTKFA). Artern will das Urteil aber anfechten und hofft, die Minuspunkte wenigstens zu reduzieren. Bei den Frauen lagen sich zuvor die Mädels des FSV Grüningen in den Armen. 3:1 (0:0) hatten die Damen aus der Nähe von Greußen den Kreisliga-spitzenreiter Breitenbach/breitenworbis entthront. „Im fünften Anlauf hat es endlich geklappt. Ich hatte schon heute morgen ein gutes Gefühl“, freute sich Trainer Bernd Koch, der das Team gemeinsam mit Torsten Sachse betreut. Die Oldies Uta Eisenkrätzer (41) und Doreen Pohlmann (38) hat wie viele ihrer Kolleginnen alle fünf Versuche mitgemacht. „Endlich. Wir haben die ganze Saison dafür gearbeitet“, sagte Kapitänin Pohlmann. Die Party war schon vorbereitet. Auf der Kegelbahn in Wasserthaleben machten Grüningen die Nacht zum Tag.
Die enttäuschten Eichsfelderinnen wollen sich mit der Meisterschaft trösten. „Wir haben zwei Punkte Vorsprung auf Grüningen. Den wollen wir jetzt ins Ziel bringen“, sagte Sg-trainer Thomas Knoop.
Die Grüninger Führung durch ein Eigentor von Tina Hebestreit (51.) hatte Breitenbach durch Lea Barann schnell ausgeglichen. Doch dann machte der FSV per Doppelschlag von Phaerwa Wilaikruat (64.) und Carmen Kästner (66.) den Sieg klar.
Frauen-pokal im fünften Anlauf nach Grüningen