Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Maddie verzweifel­t gesucht

Vor zehn Jahren verschwand die Dreijährig­e in Portugal. Ihre Mutter ist fest davon überzeugt, dass ihr Kind noch lebt

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London. Die Eltern des seit 2007 vermissten britischen Mädchens Madeleine Mccann leben zehn Jahre nach dem Verschwind­en ihrer Tochter eine „neue Normalität“. Das sagten Kate und Gerry Mccann in einem Bbc-interview. An Jahrestage­n und Geburtstag­en sei es am schwersten, die Ungewisshe­it über Maddies Schicksal zu ertragen, doch sie hätten inzwischen ein „volles Leben“. Die Hoffnung, ihre Tochter lebend zu finden, haben sie nicht aufgegeben.

Die damals dreijährig­e Madeleine Mccann war am 3. Mai 2007 aus einer Ferienanla­ge in Portugal verschwund­en. Was genau mit ihr geschah, ist unbekannt. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie entführt wurde.

„Echte Fortschrit­te“bei den Ermittlung­en der britischen Polizei hätten ihnen wieder Hoffnung gegeben, sagte Kate Mccann in dem Interview.

Scotland Yard hatte zuvor mitgeteilt, es gebe „entscheide­nde Ermittlung­sstränge“, die zu einer Lösung des Falls führen könnten. Kate Mccann sagte, sie kaufe noch immer Geschenke für ihre Tochter an Weihnachte­n und zum Geburtstag. „Es gibt keinen Beweis, dass Madeleine tot ist“, sagte Gerry Mccann.

Berichte der britischen Boulevardz­eitung „Daily Express“vom Sonntag, wonach eine Frau im Zentrum der Ermittlung­en stehe, wollte Scotland Yard nicht kommentier­en. Die Londoner Polizeibeh­örde ist seit 2011 mit dem Fall befasst.

Ein ehemaliger Bbc-reporter, Clarence Mitchell, der zeitweise als Sprecher für die Mccanns tätig war, berichtete in einem Beitrag in der Zeitung „The Telegraph“von Enttäuschu­ngen in den vergangene­n zehn Jahren. Zweimal hätten sich die Mccanns beinahe vor dem Ende ihrer Suche gewähnt, schrieb Mitchell am Freitag. Einmal habe ein anonymer Anrufer Hinweise auf einen Bauernhof in Spanien gegeben, an dem Madeleine angeblich festgehalt­en werde. Eine Durchsuchu­ng habe aber nichts ergeben. Das zweite Mal sei ein blondes, Englisch sprechende­s Mädchen in Marokko gesichtet worden, bei dem es sich um Maddie handle. Doch auch dieser Hinweis erwies sich als falsch. (dpa)

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