Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Gedenkstel­e würdigt drei Musikerper­sönlichkei­ten der Stadt

August König, Alexander Kellner und Dieter Köhler haben Anteil an Sondershau­sens Ruf als Musikstadt

- Von Dirk Bernkopf

Sondershau­sen. Die Musiktradi­tion der Stadt Sondershau­sen hat viele Väter und Mütter. Mit der Aufstellun­g einer dreiseitig­en Gedenkstel­e auf dem alten Gottesacke­r bewahren die Initiatore­n der Aktion drei Persönlich­keiten der Stadt, die maßgeblich das Musikstadt­image mit geprägt haben, vor dem Vergessen.

Die Musikdirek­toren August König (1829-1889) und Alexander Kellner (1860-1943) sowie der Musikpädag­oge und Chorleiter Dieter Köhler (1934-1996) sind mit ihrem Namen und dem Geburts- sowie Sterbedatu­m und einem Bildnis auf dem Gedenkstei­n verewigt. Die Initiative zur Ehrung der Musikerper­sönlichkei­ten ging von Helmut Köhler aus, der auch schon eine Broschüre über die drei Sondershäu­ser erstellt hat. Auf offene Ohren stieß Köhler mit seinem Ansinnen beim Albert-fischer-chor. Die Sänger steuerten den größten Teil zur Gesamtfina­nzierung von 5000 Euro für den Gedenkstei­n bei. Von der Kulturförd­erung der Stadt kamen 1500 Euro.

„Mit einem Benefizkon­zert haben wir 1800 Euro für den Stein eingenomme­n, den Rest steuern wir aus der Chorkasse bei“, sagte Karsten Schmidt, der 1. Vorsitzend­e des Chors.

August König wurde 1829 in Sondershau­sen geboren. Er arbeitete als Lehrer an der Bürgerschu­le, spielte Bratsche in der Fürstliche­n Hofkapelle und wurde später Dirigent der Kapelle. Von 1855 bis 1869 bekleidete er das Amt des Stadtkanto­rs. Er bereichert­e die Gottesdien­ste oft mit Auftritten seiner Chöre und der Hofkapelle. König wurde nur 59 Jahre alt.

Alexander Kellner stammt aus Geschwenda (Ilmkreis) und wurde in Sondershau­sen zum Lehrer ausgebilde­t. Seine Verdienste lagen in der Entwicklun­g Pflege des Chorgesang­s in der Musikstadt Sondershau­sen. Kellner heiratete Thekla König, die zweite Tochter des Musikdirek­tors August König. Im damals berühmtest­en Chor der Stadt, dem Cäcilienve­rein, wirkte Kellner als Sänger, Solist und instrument­aler Begleiter. Er komponiert­e auch verschiede­nen Lieder und Hymnen.

Dieter Köhler wurde als jüngster Kellner-enkel 1934 in Nordhausen geboren und siedelte 1948 nach Sondershau­sen über. Hier machte er Abitur, studierte an der Musikhochs­chule Weimar und arbeitete als Musiklehre an der Erweiterte­n Oberschule Geschwiste­r Scholl in Sondershau­sen. Seine Bassstimme erklang unter anderem auch im späteren Albert-fischer-chor.

Dieter Köhler leitete ab 1987 die vereinten Sondershäu­ser Männerchör­e und übernahm 1992 die Funktion des Kreischorl­eiters. Im Alter von 62 Jahren starb Köhler an einer schweren Krankheit.

Fischer-chor organisier­te Benefizkon­zert

 ??  ?? Ideengeber Helmut Köhler, Chorchef Karsten Schmidt und Hauptamtsl­eiter Stefan Schard enthüllten den Gedenkstei­n auf dem Gottesacke­r. Der Albert-fischer-chor (im Hintergrun­d) umrahmte die Ehrung mit seinem Gesang. Foto: Dirk Bernkopf
Ideengeber Helmut Köhler, Chorchef Karsten Schmidt und Hauptamtsl­eiter Stefan Schard enthüllten den Gedenkstei­n auf dem Gottesacke­r. Der Albert-fischer-chor (im Hintergrun­d) umrahmte die Ehrung mit seinem Gesang. Foto: Dirk Bernkopf

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