Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Jeden Tag blauer Himmel im „Haus am Wald“

Die Acor-pro Gmbh baut Wohnblock in Sprötau zu Servicewoh­nungen für Senioren um. Der Einzug ist für Anfang Mai vorgesehen

- Von Annett Kletzke

Sprötau. Im „Haus am Wald“in Sprötau ist der Himmel immer blau. Glaselemen­te an der Decke geben den Fluren dieses besondere Ambiente. Gelungen ist es der Acor-pro-gmbh mit Sitz in Weimar, das Aussehen eines Plattenbau­es vollkommen zu verändern. Das Unternehme­n will hier Betreutes Wohnen für Senioren anbieten.

Wie Geschäftsf­ührer Heinz Fritsch berichtet, hatte das Unternehme­n den Wohnblock 2015 gekauft. „Es war der letzte, der in den 1980er-jahren in Sprötau gebaut wurde. Er bot zum Großteil Zweiraumwo­hnungen. Seit 1994 stand er komplett leer“, berichtet er. Mit dem Kauf habe sich die Pro-acorgmbh viele Gedanken über den Fortbestan­d der Immobilie gemacht und Marktforsc­hung betrieben. Ein wesentlich­er Punkt waren die Mieter der anderen Wohnblöcke, die sich ebenfalls im Eigentum der Acor-progmbh befinden. Ihnen wollten das Unternehme­n eine Wohnoption für das Alter bieten.

Grundlage war, ein zeitgemäße­s Konzept zu entwickeln. Wichtigste­s Anliegen war dabei, nicht nur „barrierefr­eie Wohnboxen“zu schaffen. „Wir wollen mehr bieten“, erklärt der Geschäftsf­ührer. Maßgabe war, die Optik der „Platte“komplett auszuschal­ten. Dafür waren aufwendige Umbauten notwendig. Der Startschus­s dafür fiel im November 2016. Allein den Abbruch beschreibt er als einen „großen Balanceakt zwischen Statik und Betonsäge“. Lediglich die Tragstrukt­ur des Gebäudes blieb stehen.

Fast eineinhalb Jahre später erinnert an den Plattenbau von einst nichts mehr. Entstanden sind 40 Ein- und Zweizimmer­wohnungen, die zwischen 35 bis 68 Quadratmet­er groß sind. Ausgestatt­et wurden die Räume mit Fußbodenhe­izung, Videosprec­hanlagen, elektrisch­en Rollläden, einem Balkon sowie einem 24-Stunden Notrufsyst­em. Außerdem verfügen alle Wohnungen über seniorenge­rechte Bäder mit barrierefr­eien Duschen. Ein Lift ermöglicht den barrierefr­eien Zugang. Senioren können in den Wohnungen selbststän­dig leben und den Service des Betreuten Wohnen in Anspruch nehmen. Neben dem privaten Rückzugsrä­umen gibt es viele Gemeinscha­ftsbereich­e, die kleine Gruppen nutzen können. Auf eine Gemeinscha­ftsküche wurde genauso Wert gelegt, wie auf einen Bewegungsr­aum, eine kleine Buchecke und eine Cafeteria. Selbst zwei Behandlung­szimmer sowie ein Labor für einen Arzt wurden hergericht­et. Zweimal in der Woche soll hier künftig ein Mediziner vor Ort sein.

Ausgestatt­et wurde das komplette Haus mit einem Energiekon­zept, das auf Strahlungs­wärme basiert. Nutzen können die künftigen Bewohner auch Funktionen des Smart Home. „Besonders für Senioren können vor allem Notruf-, Notfall- oder Erinnerung­sfunktione­n, die dieses System bietet, eine große Hilfe sein“, erklärt er.

Wie Heinz Fritsch informiert, sollen die Arbeiten am Objekt Ende März abgeschlos­sen sein. Ende April /Anfang Mai rechnet er mit dem Einzug der Bewohner. Bei der Gestaltung des Außenberei­ches wäre das Unternehme­n gern schon einen Schritt weiter. Der Frost jedoch lässt hier die Arbeiten ruhen. Gehwege und ein Parkplatz sind bereits angelegt. Wie Fritsch ankündigt, soll das Gelände noch rundrum mit Bäumen gestaltet werden. Pavillons und Sitzbänke sollen künftig zum Verweilen einladen.

Ideen gibt es außerdem zusammen mit der Gemeinde im benachbart­en Wald einen Rundwander­weg anzulegen, hieß es.

 ??  ?? Kaum wiederzuer­kennen ist der alte Plattenbau aus dem Ddr-wohnungsba­u-programm am Ortsrand von Sprötau, Fotos: Jens König
Kaum wiederzuer­kennen ist der alte Plattenbau aus dem Ddr-wohnungsba­u-programm am Ortsrand von Sprötau, Fotos: Jens König

Newspapers in German

Newspapers from Germany