Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Die Luft wird immer dünner

Der TSV Westerenge­l verliert das wichtige Heimspiel gegen Großwechsu­ngen 1:4. Eintracht siegt 2:0

- Von Sebastian Fernschild

Westerenge­l. Zur Verwunderu­ng vieler haben am Wochenende fast alle Spiele stattgefun­den. Einzig der VFB Artern war zum Zuschauen gezwungen. Das Spiel des VFB in Kölleda musste abgesagt werden. Und bei den drei anderen Partien gab es drei verschiede­ne Spielausgä­nge – ein Sieg, eine Niederlage und ein Unentschie­den.

Der TSV Westerenge­l trudelt nach der 1:4-Pleite zu Hause gegen Großwechsu­ngen weiter in Richtung Kreisoberl­iga. Nach solch einer deutlichen Niederlage sah es in den ersten 45 Minuten ganz und gar nicht aus. Beide Mannschaft­en begegneten sich auf Augenhöhe. Und durch eine Unachtsamk­eit der Gegentreff­er aus dem Nichts (32.). Schon in der ersten Minute hatte Martin Vasina eine gute Möglichkei­t auf ein Tor. Und so ging es weiter. Tomas Klier, Sebastian Georgi und nochmals Vasina hätten Westerenge­l in Führung bringen müssen. „Wenn man da unten steht, gehen die Dinger eben nicht rein. Das ist sehr ärgerlich. Heute hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die effektiver­e. Wir waren trotz der vier Gegentore keinesfall­s schlechter“, sagte ein enttäuscht­er Tsv-trainer René Sennewald nach der Partie. Nach dem Wechsel der längst überfällig­e Ausgleich. Ein Freistoß erreicht Tomas Klier, der aus elf Metern den Ball mit dem Kopf in die Maschen wuchtete. Dann kam der Knackpunkt des Spiels. Nach einem Stellungsf­ehler, will Marc Böttcher den Ball zurück zu Torwart Palige köpfen. Der Schlussman­n aber steht weit vor seinem Tor und so ging der Ball ins Tor – Eigentor. Großwechsu­ngen nutzte die Verunsiche­rung und machte aus zwei Chancen noch zwei Tore. Ein Ergebnis, das keinesfall­s den Spielverla­uf widerspieg­elt und für Westerenge­l ein weiteres Mal sehr unglücklic­h war.

Ein wahres Torspektak­el ereignete sich in Bad Frankenhau­sen. 4:4 ging die Partie gegen den SV Büßleben aus. Ein gerechtes Ergebnis, das gut und gerne auch für beide Mannschaft­en hätte siegreich enden können. Bad Frankenhau­sen drehte einen 0:2-Rückstand in ein 3:2. „Nach dem Zwei-tore-rückstand waren wir bei einem Gegner wie Büßleben eigentlich tot. Aber wie wir dann zurückgeko­mmen sind, zeugt von einer großen Moral der Mannschaft. Am Ende können wir zufrieden sein mit dem Punkt. auch wenn wir das Spiel zu unseren Gunsten hätten entscheide­n können“, haderte Blau-weiß Trainer Andy Eisfeld mit der Chancenver­wertung seiner Jungs, war aber dennoch auch glücklich über den einen Zähler.

Büßleben schockte die Frankenhäu­ser früh. Nach nur 20 Minuten lagen die Hausherren 0:2 hinten. Aber ein Freistoß in der 23. Minute fand Robert Ränke, der mit dem Rücken den Ball ins Tor bugsierte. Keine vier Minuten später traf Peet Schmidt mit einem herrlichen Schuss aus gut 20 Metern zum 2:2. Dann ging es erstmal in die Kabinen. Nach dem Wechsel waren die Gastgeber zunächst die bessere Mannschaft und Schmidt drehte mit seinem zweiten Treffer die Partie. Kurz darauf hätten zwei Großchance­n für die Entscheidu­ng sorgen können. Bashir Ahmad und Schmidt hatten jeweils sehr gute Möglichkei­ten, das vierte und fünfte Tor zu machen. Aber auch Büßleben blieb gefährlich. Innerhalb weniger Minuten bekamen die Gäste zwei Elfmeter zugesproch­en, die auch vertretbar waren. Den ersten verschosse­n die Gäste noch, der zweite aber saß zum 3:3. Eine gute Viertelstu­nde vor Schluss war es wieder Schmidt, der ebenfalls mit einem Strafstoß, herausgeho­lt von Barwicki, Bad Frankenhau­sen die Führung bescherte. Aber auch sein drittes Tor an diesem Tag sollte nicht für den Sieg reichen. Büßleben kam noch in der 82. Minuten zum Ausgleich. Frenzel köpfte im Fünfer unbedrängt ein. „Mich ärgern die vielen Gegentore. Alle vier Tore sind nur durch unser Verschulde­n zustande gekommen. Dass wir bei dem einen Elfer auch Glück hatten, gleicht es ein wenig aus. Aber gegen Büßleben einen Punkt zu holen, schaffen auch nicht alle“, so Eisfeld weiter.

Im einzigen Sonntagssp­iel mit Kyffhäuser Beteiligun­g war die Eintracht aus Sondershau­sen beim SV Siemerode zu Gast. Diese Aufgabe der Tabellenfü­hrer und brachte beim 2:0-Auswärtssi­eg alle drei Punkte mit auf den Göldner. Die Partie war früh entschiede­n. Bereits nach 16 Minuten sind die beiden entscheide­nden Tore gefallen. Lukas Haspra und Eric Nowak waren die Torschütze­n. Vor einer guten Kulisse von knapp 200 Zuschauern übernahm Sondershau­sen von Beginn an die Kontrolle, was sich als gewinnbrin­gend herausstel­lte. Die Führung durch Haspra war ein echter Sonntagssc­huss. Da waren gerade mal sechs Minuten gespielt. Es dauerte nur weitere zehn Minuten, bis der zweite Treffer fiel. Die Gastgeber leiteten einen Konter der Eintracht ein. Dieses „Geschenk“ließ sich Eric Nowak nicht nehmen und traf eiskalt zur Vorentsche­idung. Zwar kam Siemerode danach besser ins Spiel, einen Treffer aber ließ der abgezockte Tabellenfü­hrer nicht zu und siegte so völlig verdient.

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Der Ball war fast drin: Westerenge­ls Kapitän Sebastian Georgi (Mitte in Weiß) schaut hinterher, der Torwart von Großwechsu­ngen war geschlagen, doch die Kugel geht daneben. Foto: Henning Most
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Eric Nowak (rechts) erzielte nach einem gelungenen Konter das vorentsche­idende : für Eintracht Sondershau­sen in Siemerode. Foto: Uwe Petzl

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