Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Rund 80 Flüchtlinge sorgen für eine saubere Stadt
Nur wenige Menschen beteiligen sich am Arbeitseinsatz in Sondershausen. Buntes Treiben rund um die Güntherstraße
Sondershausen. Es ist schon eine schöne Tradition, dass die Stadt ihre Einwohner alljährlich zum gemeinsamen Frühjahrsputz aufruft. Zur Aktion „Saubere Stadt“sollte am Samstag in allen Ortsteilen Müll aufgesammelt und die Straßen, Wege und Beete von Unrat befreit werden. Zum Dank gab es für die Helfer, die ihre blauen Müllsäcke auf dem Sondershäuser Markt abgaben, ein warmes Mittagessen.
Die Resonanz war jedoch verhalten. Offenbar nutzten viele Menschen den ersten richtigen Frühlingssamstag für einen Ausflug und nicht zum Subbotnik. So wurden bis zum Nachmittag insgesamt gerade einmal 33 Bratwürste, Steaks und Suppen geordert. „Wir hätten mindestens 130 Essen ausgeben können“, sagte Robert Tittmar von der gleichnamigen Fleischerei etwas enttäuscht.
„Es ist ein Traum von mir, dass sich jeder Bürger ein kleines Revier sucht, das er nicht nur einmal im Jahr sauber hält“, sagte Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU). Das Stadtoberhaupt hat sein Revier auf dem Weg zur Dornheide gefunden.
Ein buntes Treiben herrschte in den Morgenstunden rund um die Gemeinschaftsunterkunft in der Güntherstraße. Flüchtlinge verschiedener Nationen sorgten auf dem Gelände, an zwei Bushaltestellen, in der Grünanlage in der Schlufterstraße, im Borntal und am Wippertor für Sauberkeit. Es war auch ein Dank unserer Bewohner an die Sondershäuser, so die Heimleiterin. Auch in Schernberg folgten fast 20 Flüchtlinge und Kinder dem Aufruf von Ortsteilbürgermeisterin Heidrun Schimke und sammelten Laub und Äste auf dem Sportplatz ein.
Die Narren vom SCC Gelbweiß Stockhausen kamen zu Fuß vom Klubhaus Stocksen zum Markt. Auf ihrem Weg hatten sie am Wipperdamm, im Park, bis hin zum Wippertor vier Säcke Müll eingesammelt. Auch der erst dreijährige Emil trug seinen Teil dazu bei.