Allheilmittel auf der Straße
Hupen – das Allheilmittel schlechthin. Egal welche Situation, Lebens- oder Gefühlslage beim Fahren herrschen, die Hupe im geliebten Auto bringt die Emotionen erst richtig zum Ausdruck.
Täglich fahre ich mehr als eine Stunde zur Arbeit. Und eins fällt mir immer wieder auf: Die Hupe ist gefühlt im Dauereinsatz. Der wohl schönste Grund: die hupende Kolonne hinter einem frisch getrauten Ehepaar. Eine hupende Kolonne könnten allerdings auch Fans sein, die den Sieg der Lieblingsmannschaft gebührend feiern. Freunde und Bekannte auf dem Bürgersteig oder der Piste gesehen: hupen und winken. Schnibbelt ein anderer Fahrer aber die Vorfahrt, fährt zu dicht auf oder bremst einen sogar aus, dann bleibt es nicht beim Hupen. Da wird noch wild gestikuliert und geschimpft. Das Ertönen des Signals soll beim Bösewicht nur Aufmerksamkeit erregen. Oft genug sind die Hupen auch an der Ampel zu hören: Entweder träumt der Fahrer oder aber er spielt mit dem Smartphone.
Alltägliche Situationen, die jeder Autofahrer kennt, aber auch verboten sind. Denn laut Paragraf 16 der Straßenverkehrsordnung darf nur gehupt werden, wenn außerhalb geschlossener Ortschaften überholt wird oder man sich oder einen anderen in Gefahr sieht.
Manch einer macht mit einem Aufkleber: „Nicht hupen, Fahrer träumt vom Urlaub“auf seinen Gemütszustand aufmerksam. Und schenkt damit den gestressten Kraftfahrern dahinter ein Lächeln und die Emotionen kochen runter.