Thüringer Allgemeine (Weimar)

Ein Titel für den Titellosen?

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Gibt es am Samstag für den Dortmunder Marco Reus im Dfb-pokalfinal­e gegen Eintracht Frankfurt endlich etwas zu feiern?

Ich würde mich persönlich für Reus freuen. Es gibt wohl kaum einen anderen deutschen Spieler, der auf der einen Seite für Weltklasse steht, aber immer noch den Makel eines „Titellosen“trägt. Ist der 27-Jährige gesund, ist er ein Spieler, der den Unterschie­d ausmachen kann. Sieben Tore hat Reus in dieser Bundesliga-saison für den BVB erzielt – was zwar zunächst nicht so viel erscheint, sich aber bei der Anzahl der absolviert­en Spiele (17) positiv relativier­t.

Allerdings zeigt diese auch auf, warum dem vielseitig begabten Offensivma­nn größere Ehren bisher verwehrt blieben. Bei der EM 2012 verlor Deutschlan­d mit Reus im Kader im Halbfinale gegen Italien; die WM 2014 – als die DFB-ELF Weltmeiste­r wurde – und die EM 2016 verpasste er wegen Verletzung­en komplett.

Dieses Pech setzte sich im Vereinsfuß­ball in anderer Form fort. Das Champions League Finale 2013 verlor der BVB knapp mit 1:2 gegen Bayern; in der Liga blieben ebenfalls nur drei Vizetitel hinter dem bayrischen Konkurrent­en. Und dann ist da auch noch der Dfb-pokal. Erst war Bayern 2014 nach Verlängeru­ng die glückliche­re Mannschaft, ein Jahr später überrascht­e Wolfsburg die Dortmunder beim 3:1. 2016 wurde es noch dramatisch­er: Wieder gegen Bayern; Reus trifft im Elfmetersc­hießen zum 3:3, doch verliert der BVB später erneut.

Gegen Frankfurt bietet sich nun die nächste Chance – für Reus vielleicht mit dem Motto: Aller guten Dinge sind vier?

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Thomas Rudolph gönnt Marco Reus den Dfb-pokal

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