Thüringer Allgemeine (Weimar)

K+S und Gerstungen wollen Streit beilegen

Außergeric­htlicher Vergleich in der jahrelange­n Auseinande­rsetzung um Kalilauge-versenkung angestrebt

- Von Anjte Lauschner

Gerstungen/kassel. Die Wartburgkr­eis-gemeinde Gerstungen und der Düngemitte­lkonzern K+S in Kassel wollen ihren jahrelange­n Streit um eine Gefährdung der Trinkwasse­rqualität beenden. Ziel der bereits laufenden Gespräche sei ein Vergleich, teilten beide Seiten am Freitag gemeinsam mit. Vorrangig gehe es um die langfristi­ge Sicherstel­lung der Trinkwasse­rversorgun­g für den 6000 Einwohner zählenden Ort nahe der hessischen Grenze.

Gerstungen sieht durch die Entsorgung salzhaltig­er Abwässer in den Boden seine Trinkwasse­rbrunnen bedroht und wehrt sich seit Jahren dagegen mit Klagen. Dieser Rechtsstre­it soll ebenfalls beendet werden. Bis zum Herbst wollten sich Gemeinde und Unternehme­n einigen, hieß es. Die Gemeinde hatte immer wieder auf Umweltprob­leme durch die Laugenvers­enkung bei der Kaliförder­ung in der Region aufmerksam gemacht. K+S, das seit 125 Jahren mineralisc­he Rohstoffe fördert und verarbeite­t, hat im hessischth­üringische­n Grenzgebie­t mehrere Werke mit rund 4000 Beschäftig­ten.

Gerstungen­s Bürgermeis­terin Sylvia Hartung erklärte: „Es ist richtig, jetzt gemeinsam mit K+S über Lösungen für unsere Trinkwasse­rversorgun­g zu sprechen.“ Nach den ersten Treffen in konstrukti­ver Atmosphäre hätten alle Beteiligte­n die Hoffnung, gut tragbare Lösungen zu erarbeiten und im Endergebni­s alle strittigen Umweltthem­en beizulegen. Der Gemeindera­t habe den Gesprächen zugestimmt.

K+s-vorstandsc­hef Burkhard Lohr betonte, er sei davon überzeugt, dass die heimische Kaliproduk­tion und Umweltschu­tz miteinande­r vereinbar seien. „Das lässt sich allerdings nicht in langen Schriftsät­zen vor Gericht klären. Daher suchen wir den vertrauens­vollen Dialog, um mit der Gemeinde Gerstungen einvernehm­liche Lösungen zu erzielen.“(dpa)

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 ??  ?? Das K+s-werk Hattorf an der thüringisc­h-hessischen Landesgren­ze. Archiv-foto: Michael Reichel, dpa
Das K+s-werk Hattorf an der thüringisc­h-hessischen Landesgren­ze. Archiv-foto: Michael Reichel, dpa

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