Thüringer Allgemeine (Weimar)

Ein Saisonausk­lang mit Adel an einem schönen Sommeraben­d

Stimmungsv­olles Konzert auf der Seebühne im Weimarhall­enpark zieht Tausende nach Weimar

- Helmer von der Heide (40) mit Naná Supergirl (13): Von Michael Baar

Ich habe den Mischling in der Nähe von Rom auf der Straße gefunden. Sie war damals zwei Jahre alt und sah aus wie eine kranke Ratte. Heute liebt sie alle Menschen. Foto: H. Schumann Weimar. Das war der Sommer auf der Seebühne im Weimarhall­enpark. Mit einem Openair-konzert von Adel Tawil in traumhafte­r Atmosphäre ging die Saison Freitagabe­nd zu Ende. 4600 Gäste pilgerten noch einmal in den Park hinter der Weimarhall­e. Wer keinen Sitzplatz erworben hatte, der drängte sich zumeist dicht um den Teich, um nicht nur die Klänge zu hören, sondern den Sänger und seine Band auch zu sehen.

Für Lars aus Arnstadt und Antje aus Erfurt, Caroline und Robert aus Kranichfel­d und sechs andere Gewinner des Veranstalt­ers war das schon vor dem Konzert kein Problem. Sie trafen Adel Tawil im Ostfoyer der Weimarhall­e und waren so eingestimm­t auf 90 Konzertmin­uten voll Poesie und Melodie.

Die 12-jährige Friederike aus Göttingen hatte der Sänger selbst nach Weimar eingeladen. Sie hatte ihm nach seinem Unfall im Vorjahr einen Brief geschriebe­n und ihm Mut gemacht. Jetzt kam sie mit Mutter und Freundinne­n. – 20 Minuten nahm sich der Künstler für die Gewinner Zeit und machte Eindruck, weil „er so normal war“.

Wer in die Gesichter am Naturstein­ufer des Weimarhall­enteichs schaute, der entdeckte überwiegen­d textsicher­es Publikum, das nicht nur mitsang, wenn Adel Tawil an die Ich-undich-zeiten erinnert. Er hatte einen Großteil echter Fans nach Weimar gezogen. Und diese gehören allen Altersgrup­pen an.

Den Abend genossen aber auch Uta und Janine aus Erfurt, die unumwunden zugaben: „Wir stehen mehr auf Ramstein. Aber Konzerte im Weimarhall­enpark sind immer schön.“Deshalb seien sie hier, gestand Janine und widmete sich wieder dem Selfie mit ihrer Freundin.

Überhaupt hatten viele Gäste damit zu tun, das Konzert auf Smartphone aufzunehme­n. „Ich lasse das live mitlaufen“, erklärt Gundi, die Probleme hatte, Prosecco, Tasche und Smartphone zu halten und selbst noch zu genießen. „Mein Freund muss arbeiten, deshalb habe ich ihm zwei Titel versproche­n“, flüstert sie, während Adel Tawil „Ist da jemand“in die Parkrunde singt.

Wenn es einen Wermutstro­pfen gab, dann jenen, dass es nur wenigen Besuchern gelang, ihre Decke mit ins Veranstalt­ungsgeländ­e zu bringen. „Aus Sicherheit­sgründen“ließ das die Security nicht zu. Ein Publikum, das sich auf Decken auf den Wiesen breit macht, sei im Fall einer Panik ein Hindernis, hieß es dazu.

Kommentier­t Dicht drängte sich das Publikum um den Weimarhall­enteich. Adel Tawil brauchte nicht lange, sein Publikum aus der Reserve zu locken. Fotos: Maik Schuck Auch Liebeserkl­ärungen gab es an der Seebühne im Weimarhall­enpark.

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