Der lange Weg zum Führungszeugnis
Ein Ehrenamt zu übernehmen, ist ja allseits gewünscht und gewollt. Und sich dafür zu entscheiden, sinnvoll, gut und nicht schwer. Wenn es darum geht, an ein dafür notwendiges Führungszeugnis zu kommen, kann die Leichtigkeit ganz schnell enden. Denn einen entsprechenden Antrag loszuwerden, welcher unbedingte Voraussetzung ist, um an ein solches Führungszeugnis zu gelangen, kann eine echte erste Bewährungsprobe für den werdenden Ehrenamtler sein: Beim Erstversuch war eine morgendlich eingeplante halbe Stunde zu knapp bemessen, um in der Schwanseestraße das ausgefüllte Antragsformular dem ordnungsgemäßen Geschäftsgang zuzuführen. Auch ein zweiter Versuch, 30 Minuten vor Ende der Öffnungszeit am „Dienstleistungsabend“, war zu spät, um im Angesicht eines menschengefüllten Wartebereiches überhaupt noch das notwendige Nummernzettelchen zu ziehen.
Nun ja, ich habe mir fest vorgenommen, meinen Ehrgeiz nicht erlahmen zu lassen und auch das erwerbsarbeitsfreie Wochenende für den Weg in die Verwaltung meiner geliebten Wohn-stadt einzusetzen, um irgendwann tatsächlich amtlich beglaubigt ins Ehrenamt einsteigen zu können. In der Hoffnung, dass allen Stellen, die auf tätige ehrenamtliche Unterstützung zählen bzw. darauf angewiesen sind, diese Energie und Hartnäckigkeit zuteil werden möge.
Na, wenigstens können die Trägerorganisationen von Ehrenamtsarbeit davon ausgehen, dass sie tatsächlich Menschen mit Einsatzwillen für sich gewonnen haben, wenn ein klassikerstadtverwaltungsgeprüftes Führungszeugnis bei ihnen eingeht.
Matthias Altmann, Weimar