Peta erstattet nach massenhaftem Schweinesterben Anzeige
In einem Stall einer Produktionsgenossenschaft im Landkreis Hildburghausen waren Hunderte Tiere erstickt
Käßlitz. Nach dem Erstickungstod von rund 500 Schweinen in einer Mastanlage im Landkreis Hildburghausen hat ein Anwalt der Tierschutzorganisation Peta Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Meiningen eingereicht. „Es wurden dort Wirbeltiere ohne vernünftigen Grund getötet, was einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt“, sagte Rechtsanwalt Christian Arleth gestern in Stuttgart.
Die Schweine waren in der Nacht zum Montag nach dem Ausfall der Lüftungsanlage in einem Betrieb in Käßlitz jämmerlich verendet. Das Landratsamt bestätigte, dass das Veterinäramt von dem betroffenen Unternehmen über den Vorfall in der Anlage informiert wurde. Zunächst hatte der MDR über die Anzeige berichtet. Die Veterinärbehörde ermittele derzeit noch, wie es zu dem Unglück kommen konnte.
Wie Rechtsanwalt Arleth weiter ausführte, sehen die Tierschützer auch einen Fall von Tierquälerei „durch Unterlassung konkreter Schutzmaßnahmen zum Schutz der Schweine in den Ställen.“Seinen Angaben zufolge hätte eine Alarmanlage vorhanden sein müssen, die in einem solchen Fall ausgelöst wird. Es habe auch keinen Bereitschaftsdienst gegeben, der hätte reagieren können. Der Geschäftsführer des betroffenen Unternehmens war gestern für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Schon kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte ein in der Gemeinde ansässiger Tierarzt angekündigt, er wolle Strafanzeige gegen das Unternehmen erstatten. Diese ist nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft Meiningen bislang aber noch nicht registriert worden. Dies könne jedoch daran liegen, dass sie sich noch auf dem Postweg befinde. Der Mediziner hatte beobachtet, wie die toten Tiere mit einem Radlader aus dem Stall gebracht wurden. Seinen Angaben zufolge hätte ein Notstromaggregat anspringen müssen, als die Lüftung im Stall ausgefallen sei. (dpa)