Thüringer Allgemeine (Weimar)

Mit Kritik vom Chef umgehen

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Warum fällt es oft so schwer, Kritik vom Chef anzunehmen?

Der Chef ist eine Autoritäts­person, die auf den Fortbestan­d des Arbeitsver­trages Einfluss nehmen kann. Hier sehen aus meiner Erfahrung aber Beschäftig­te viel zu schwarz – eine berechtigt­e oder sogar unberechti­gte Kritik vom Chef hat auch etwas Positives: Es geht in erster Linie nicht darum, ob der Chef recht hat, vielmehr erhalte der Mitarbeite­r ein Feedback zu seiner Arbeit.

Wie gehe ich mit der Kritik um?

Zunächst ist es wichtig, nicht sofort in eine Verteidigu­ngshaltung zu verfallen. Ich sollte versuchen, dem Chef ruhig zuzuhören. Grundsätzl­ich sollte ich dem Vorgesetzt­en signalisie­ren, dass ich seine Sichtweise verstehe. Dies bedeutet nicht, dass ich ihm recht gebe! Durch zusätzlich­e Rückfragen sollte ich versuchen, weitere Informatio­nen zu bekommen. Zu vermeiden ist es, vorschnell anderen Personen die Schuld für Fehler zuzuschrei­ben.

Wie kann ich den Chef kritisiere­n, wenn ich zum Beispiel die Art seiner Kritik unangemess­en finde?

Auch seinen Chef darf man kritisiere­n, allerdings möglichst freundlich und „durch die Blume“. Letztendli­ch gilt für das Kritikgesp­räch wie für die Anstellung insgesamt: Love it, change it or leave it. Man lässt also entweder alles so, wie es ist, oder man versucht, etwas im Rahmen seiner Möglichkei­ten zu verändern – oder man geht aus dem Felde.

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-DREI FRAGEN AN- Jürgen Walter, Diplompsyc­hologe, Düsseldorf FOTO: HO

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