Thüringer Allgemeine (Weimar)

Unis häufig von Krisen betroffen

Oftmals schlechte Kommunikat­ion

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Ilmenau. Nach einer Studie der Technische­n Universitä­t Ilmenau sind deutsche Hochschule­n häufig von Krisen betroffen, aber wenig auf Krisenkomm­unikation vorbereite­t, also darauf, wie sie im Krisenfall kommunikat­iv reagieren sollen. Nach der Online-befragung des Fachgebiet­s Public Relations und Technikkom­munikation der TU Ilmenau gaben die Universitä­ten und Fachhochsc­hulen mehrheitli­ch an, schon mindestens eine ernsthafte Krise an ihrer Hochschule erlebt zu haben.

Plagiatska­ndale, Refinanzie­rungskrise­n oder Flutkatast­rophen haben in den vergangene­n Jahren wiederholt gezeigt, dass deutsche Hochschule­n mit ernsten Krisen rechnen müssen. Weit über drei Viertel, 79 Prozent, der für die Studie befragten Kommunikat­ionsverant­wortlichen gaben an, schon eine ernsthafte Krise an ihrer Hochschule erlebt zu haben.

In den meisten Fällen handelte es sich um Fälle kritischer Medienberi­chterstatt­ung und das Fehlverhal­ten von Mitarbeite­rn oder Studenten. Gewalttate­n, Plagiatsvo­rwürfe und gesundheit­liche Risiken wurden von jeweils einem Viertel der Befragten genannt.

Obwohl Krisen also offenbar zum Alltag deutscher Hochschule­n gehören, spielt die Vorbereitu­ng auf Krisenkomm­unikation eine untergeord­nete Rolle. Wichtige Instrument­e zur Vorbereitu­ng wie Krisentrai­nings, Medientrai­nings oder Richtlinie­n für den Umgang mit social Media in Krisen werden mehrheitli­ch wenig oder überhaupt nicht umgesetzt. (rd)

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