Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Pläne für einen Markt und Bauplätze werden geschmiede­t

In Ershausen soll der Oberhof aus seinem Dornrösche­nschlaf gew eckt w erden. Doch jetzt w ird erst einmal im Dorf geputzt

- VON SIGRID ASCHOFF

ERSHAUSEN. Die Infrastruk­tur in Ershausen ist gut, sagt Ortschafts­bürgermeis­ter Gregor Worell. Einen Baustein mehr könnte es allerdings noch geben. Schule, Kindergart­en, Freibad, Arzt und Zahnarzt, Apotheke sowie eine Sparkassen­filiale gibt es, und das Johannesst­ift ist der größte Arbeitgebe­r. Allerdings wäre ein Markt nicht schlecht in dem rund 965 Seelen zählenden Dorf, zu dem Misserode mit rund 43 Einwohnern und Lehna mit 14 gehören. Einen interessie­rten Investor gibt es laut Worell. Gemeinsam mit dem Stift sollen die Rahmenbedi­ngungen für eine Ansiedlung geschaffen werden, zumal das Stift auch Pläne unter anderem in Richtung eines Blumenlade­ns hege. Ziel sei es, so Worell, noch dieses Jahr Baurecht zu schaffen. Allerdings weiß er, dass ein zusätzlich­er Brückenbau die Situation nicht einfacher macht.

Auch für ein anderes Projekt hat ein Investor Pläne. Nachdem im Ortskern zwei baufällige Häuser abgerissen wurden, will dieser dort eine Tagespfleg­e errichten, so der Ortschafts­bürgermeis­ter. Den Blick lässt er bei seinen Worten in eine andere Richtung schweifen, und zwar zum Oberhof. Das stattliche Fachwerkge­bäude wurde 1701 erbaut und hat eine Nutzfläche von rund 800 Quadratmet­ern. Mehr oder weniger schlummert es heute im Herzen des Dorfes im Dornrösche­nschlaf. Ein Domizil hat dort unter anderem die Heimatstub­e, auch Vereinsräu­me gibt es. Das imposante Gebäude für betreutes Wohnen zu nutzen, das könnte sich Worell gut vorstellen.

Am Anger steht ein weiteres Fachwerkha­us, dessen Eigentümer die Kommune ebenfalls ist. Eine kleine Gastronomi­e wäre dort durchaus denkbar.

Nachfragen gibt es derweil nach Bauplätzen. „Wir arbeiten daran und sind gewillt, das Problem zu lösen“, erklärt Gregor Worell, der diesbezügl­ich nicht unerwähnt lässt, dass Gespräche mit Grundstück­sbesitzern geführt werden.

Was weitere Vorhaben angeht, ist man im Ortseil der Gemeinde Schimberg wie andernorts erst einmal in Wartehaltu­ng. Erst müsse man sehen, was mit der Gebietsref­orm wird oder nicht wird. „Da sind wir gehandicap­t, in einem Planungsni­emandsland“, meint der Ortschef. Den Schulstand­ort und ihr Bad zu erhalten, das ist den Ershäusern aber auf jeden Fall wichtig, daraus macht er keinen Hehl. Vorstellen könne man sich ansonsten sehr gut, das komplette Gebiet der Verwaltung­sgemeinsch­aft zu einer Gemeinde werden zu lassen. Doch da wäre das Problem mit der prognostiz­ierten Einwohneru­ntergrenze­nzahl. Auf die käme man nicht, hielte die Landesregi­erung an dieser fest. Eine kleine Reform hat das Dorf bereits hinter sich, die große wird aber auch hier in Frage gestellt. Und während es hier noch abwarten heißt, freuen dich die Ershäuser schon mal über ihre geringe Pro-kopf-verschuldu­ng, denn liegt bei gerade mal 124 Euro. Ganz oben auf der Liste steht jetzt erst einmal der Frühjahrsp­utz, der am Samstag, dem 8. April, um 9 Uhr startet und mit einem kleinen Imbiss endet. Ins Auge gefasst werden dabei unter anderem die vier Ortsausgän­ge. Interessie­rte Bürger und Vereine können sich dann ins Zeug legen und den Bauhof entlasten. Nicht die großen Worte, sondern die kleinen Taten seien es, die die Gemeinscha­ft fördern, meint der Ortschafts­bürgermeis­ter, der sich über viele Teilnehmer freuen würde. Denn dem Dorf steht es gut zu Gesicht, sich herauszupu­tzen, wird doch im Mai Kirmes gefeiert. Ideen, was alles in Angriff genommen werden könnte, gibt es bereits. Die Jugendwehr wird sich zum Beispiel die Dachrinnen der gemeindeei­genen Objekte vornehmen und diese säubern und auch das Areal der Kapelle angehen. Leider sei der Weg dorthin in einem sehr bedauerlic­hen Zustand, sagt Gregor Worell. Eine wahre Schlagloch­piste und damit ein weiteres Sorgenkind.

Rahmenbedi­ngungen werden geschaffen Am 8. April ist Frühjahrsp­utz

 ??  ?? Der Ershäuser Ortschafts­bürgermeis­ter Gregor Worell vor dem Oberhof. Das imposante Fachwerkha­us befindet sich im Eigentum der Gemeinde und schlummert in einem Dornrösche­nschlaf. Foto: Sigrid Aschoff
Der Ershäuser Ortschafts­bürgermeis­ter Gregor Worell vor dem Oberhof. Das imposante Fachwerkha­us befindet sich im Eigentum der Gemeinde und schlummert in einem Dornrösche­nschlaf. Foto: Sigrid Aschoff

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