Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Gärtner bestellt Drogen im Internet
Gerichtsbericht: 16 Monate Haft auf Bewährung und 150 Arbeitsstunden für 30jährigen Eichsfelder
EICHSFELD. Für zwei Drogendelikte ist ein 30-Jähriger aus dem Eichsfeldkreis zu 16 Monaten Haft auf Bewährung und 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden. Der Mann hatte vor dem Amtsgericht Mühlhausen erstmalig zugegeben, im Januar 2015 im Internet 50 Gramm Amphetamine und zehn Ecstasy-pillen zum Preis von 225 Euro bestellt und diese auch erhalten zu haben. Die Lieferung kam aus Leipzig. Deren Bestellung und Empfang wurde aber lange Zeit vom späteren Angeklagten bestritten. Er habe weder illegale Drogen erworben noch entgegengenommen, sagte er in einer ersten Vernehmung. Dass er eine bestimmte E-mailAdresse dafür benutzt habe, stellte er ebenfalls in Abrede. Mehr als ein Jahr später wurde seine Wohnung durchsucht und ein ganzes Arsenal an Drogen gefunden. Dreißig Gramm Haschisch, 212 Gramm Marihuana, ein Gramm Amphetamin und 185 Cannabissamen. Nach der Durchsuchung gab er an, dass die Drogen ihm gehören. Das Haschisch stamme aus eigenem Anbau. Einen Drogen- handel wies er von sich, der unerlaubte Anbau habe dem Eigenkonsum gedient. Er sagte während der Vernehmung auch, dass ihm die fragliche Mailadresse gehöre. Zur Drogenbestellung äußerte er sich nicht. Nach dieser Durchsuchung will er sich Hilfe bei der Suchtberatung der Caritas gesucht haben. Dieser Umstand und seine Geständnis kamen dem Gärtner auch im Strafverfahren vor dem Schöffengericht Mühlhausen zugute. Bisher ist er einmal wegen Drogenmissbrauchs in Erscheinung getreten Vor sechs Jahren gab es 400 Euro Strafe wegen unerlaubten Anbaus von Drogen. Dieses Mal wurde er erstmals zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Jetzt hängt über ihm das Damoklesschwert. Bei jeder weiteren Straftat droht ihm Gefängnis. Die Richter wollten ihm noch mal eine Chance geben und setzten die Strafe zur Bewährung aus.
Bei weiteren Straftaten droht jetzt Gefängnis