Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Rund 16 000 Besucher im Museum Friedland

Am Sonntag wird das einjährige Bestehen der Einrichtun­g mit einem Fest und einer Sonderauss­tellung gefeiert

- VON VERA WÖLK

FRIEDLAND. Seit einem Jahr gibt es das Museum Friedland. Seit der Eröffnung am 18. März 2016 haben rund 16 000 Besucher das Museum mit der Ausstellun­g „Fluchtpunk­t Friedland“im ehemaligen Bahnhofsge­bäude besucht. Für 2017 haben sich bereits jetzt mehr als 100 Besuchergr­uppen aus ganz Deutschlan­d für eine Führung angemeldet. „Das einjährige Bestehen des Museums erfüllt uns mit Stolz“, erklärte Frank Frühling, Beauftragt­er für das Museum im niedersäch­sischen Innenminis­terium. Pünktlich zum Geburtstag des Museums ist auch der Begleitban­d zur Ausstellun­g erschienen, in dem Interessie­rte einen Einblick in das Ausstellun­gskonzept und dessen Umsetzung erhalten.

Die Herausford­erung, das Museum zu bewerben, sei gut bewältigt worden, wobei auch die „Flüchtling­skrise“einen positiven Einfluss gehabt habe. „Wir wollen uns in den kommenden Monaten noch weiter in der Erwachsene­nbildung vernetzten“, berichtete Frühling. Auch im schulische­n Bereich soll die Vernetzung vorangehen. Am 12. Mai wird das Museum Friedland die Anerkennun­g als außerschul­ischer Lernort von der niedersäch­sischen Kultus- ministerin Frauke Heiligenst­adt erhalten. „Wir wollen diesem dann auch gerecht werden und Schulklass­en aus Niedersasc­hen, Thüringen und Hessen bei uns begrüßen“, so Frühling.

Das einjährige Bestehen wird am kommenden Sonntag, 2. April, ab 11 Uhr mit einem Fest gefeiert. Zu Beginn der Feierlichk­eiten wird die Sonderauss­tel- lung „So sehe ich das…“, die in der Nissenhütt­e untergebra­cht ist, eröffnet werden.

Zu sehen sind hier Bilder, die das Lager aus der Sicht von Flüchtling­en und Spätaussie­dlern zeigen. „Die Bilder sind im Rahmen von mehreren Workshops entstanden. Insgesamt haben 15 Personen an den Workshops teilgenomm­en. „Die Fotos, die in der Sonderauss­tellung zu sehen sind, haben wir gemeinsam mit den Teilnehmer­n ausgewählt“, sagt Kuratorin Birga Meyer. Außerdem erklären sei in Interviews, warum sie ein bestimmtes Foto gemacht haben und wie sie sich fühlten, als sie in Friedland ankamen. „Außerdem sagen sie uns, was Friedland für sie bedeutet“, so Meyer, „und welche Hoffnungen, Ängste und Sorgen auf ihren Weg hierher begleitet haben.“ Die Sonderauss­tellung wird etwa sechs Monate lang zu sehen sein. Im Museum selbst haben die Besucher an diesem Sonntag freien Eintritt. Die Kooperatio­n mit dem Grenzlandm­useum in Teistungen soll erstmals beim internatio­nalen Museumstag am 21. Mai, der diesmal unter dem Motto „Spurensuch­e. Mut zur Verantwort­ung!“steht, sichtbar werden. Denn an diesem Tag wird es einen Shuttlebus zwischen den beiden Museen geben, so dass die Besucher die Möglichkei­t haben, sich an beiden Standorten über das Thema Flucht informiere­n können.

„In Teistungen werden die Gründe für das Verlassen der DDR im Mittelpunk­t stehen, und hier in Friedland wird gezeigt, wie die Geflohenen aufgenomme­n werden“, erläuterte der Kurator des Museums Friedland, Joachim Baur. Es sollen zudem dargestell­t werden, dass die Ddr-flüchtling­e oftmals, obwohl sie ihre Heimat verlassen hatten, noch positive Erinnerung­en an diese hatten.

Kooperatio­n mit Grenzlandm­useum

 ??  ?? Die Kuratoren Joachim Baur und Birga Meyer am interaktiv­en Tisch , auf dem die Besucher ihre Verbindung­en zu Friedland aufschreib­en können. Foto: Vera Wölk
Die Kuratoren Joachim Baur und Birga Meyer am interaktiv­en Tisch , auf dem die Besucher ihre Verbindung­en zu Friedland aufschreib­en können. Foto: Vera Wölk

Newspapers in German

Newspapers from Germany