Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Vampir Vom P zum Dracula – die Handlung J onathan Harker, ein junger englischer Rechtsanwalt, hat tatsächlich freiwillig Graf Dracula in seinem weit abgelegenen transsilvanischen Schloss aufgesucht. Harker irrt, als er annimmt, mit dem blutsaugenden
Heute feiert am Theater Nordhausen das Musical „Dracula“Premiere. Hauptdarsteller David Arnsperger über seine Rolle und Szenen mit Zähnen
VON THOMAS MÜLLER UND ROLAND OBST ( FOTOS) Sie haben schon das Phantom gespielt und den Boxer Rocky. Jetzt Dracula. Ziehen Sie solche einsamen Rollen an? Ja, das spiele ich ganz gern. Das Phantom der Oper war sicher bisher meine bedeutendste Rolle und die größte Produktion. Erst habe ich es in Hamburg, zuletzt in Oberhausen als feste Erstbesetzung gesungen. Insgesamt drei Jahre. Viel Zeit, um richtig etwas zu lernen. Wie kam es zu Dracula? Ich habe schon Jekyll and Hyde gesungen und kam so mit Wildhorn in Verbindung, der auch Dracula komponierte. Ivan Alboresi, der hier in Nordhausen Dracula inszeniert, erinnerte sich daran, dass ich bei ihm einmal für Jekyll and Hyde vorgesungen hatte, woraus dann aber nicht mehr wurde. Er hat mich angesprochen, und ich habe natürlich nicht Nein gesagt. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie zugesagt hatten? Das ist eine Mischung. Natürlich schaut man auf das, was einen musikalisch erwartet. Ich habe mich aber auch auf das Wesen und das Äußere, das Vampirhafte, gefreut. Wenn man unterschreibt, weiß man aber nicht, was ein Regisseur aus einem macht? Nein, Regisseur und Kostümbildner haben klare Vorstellungen. Aber du hast keine Ahnung, welche Art von Inszenierung dich erwartet. Deshalb habe ich mir schonmal eine vorteilhafte Frisur zugelegt (deutet auf seinen haarlosen Kopf). Kann man sich in die Rolle eines blutsaugenden Vampirs überhaupt hineinversetzen? Ja, schon. Generell möchte doch jeder mal jemanden darstellen, der übernatürliche Kräfte hat. Das ist ein Kindheitstraum. Und mir macht es Spaß, mir Dinge vorzustellen. Jede übermächtige Figur hat auch menschliche Wesenszüge. Das macht es interessant. Ivan Alboresi ist den Nordhäusern bisher als Ballettchef bekannt. Nun inszeniert er das Musical. Wie macht er das so? Mit viel Spaß in jedem Fall. Ivan weiß sehr genau, was er will, er hat konkrete Vorstellungen. Gleichzeitig ist er total offen für Fragen und Diskussionen. Ja, er fordert einen sogar auf, selbst die richtigen Emotionen zu finden. Er ist keiner, der sagt, Hand hoch, fertig. Was fordert speziell Ihre Rolle von Ihnen? Ziemlich viel, wenn man allein die Masse an Text sieht. Und die Vampirzähne machen es nicht leichter (lacht). Das Stück ist um einiges poppiger als das Phantom der Oper. Aber ich denke, meine Stimme fügt sich gut ein. Das Emsemble ist auch ein klassisches. Wie lange haben Sie geprobt?
Sechs Wochen gemeinsam. Davor musste ich die Partie natürlich schon einüben. Zu den Zähnen wollen wir natürlich Näheres wissen. Ich muss sie ja nicht die ganze Zeit tragen. Es gibt Szenen mit Zähnen und welche ohne. Wasnen Kollegensagen denn dazu? die gebisseIch glaube, sie genießen das (lacht). Es sind ja nur zwei echte Bisse. Ich habe das ein wenig geübt, dann ging es. Die Herausforderung ist, die Worte noch stärker zu artikulieren. Nun cula wissen anfühlt. Sie, Mögen wie Sie sich die DraRolle? Ja, sie ist sehr vielseitig. Ich kann mich voll austoben. Die Nordhäuser sind ja generell verrückt nach Musicals. Vermitteln Sie uns einen Eindruck von diesem Stück. Es ist im Grunde ein großes Spektakel, modern und etwas surreal angelegt. Dagegen kommen die Kostüme eher traditionell daher. Beeindruckt hat mich auch das Bühnenbild. Die Effekte sind einfach toll. Es wird ja einige Treppen geben. Eine Herausforderung für den Sänger? Es ist schon lustig. In den ersten Szenen trage ich auch noch einen langen Mantel. Und die Treppen bewegen sich während des Stückes. Das war bei den Proben gewöhnungsbedürftig. Aber ich denke, wir haben das hinbekommen. Wie viele Vorstellungen wird es von Dracula geben? Zehn Stück. Ich freue mich auf ein tolles Publikum. Es ist ja das erste Mal, dass Sie in Nordhausen gastieren. Was machen Sie ansonsten? Die meisten Musical-darsteller in Deutschland sind nicht fest an ein Haus gebunden. So ist es auch bei mir. Zuletzt habe ich das Phantom gesungen. • Heute um . Uhr ist Premiere. Die nächsten Vorstellungen: ., . und . April jeweils . Uhr, . April, Uhr. Karten unter ()