Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Geballte Geschichte auf 154 Hochglanzs­eiten

Begleitban­d zur Sonderauss­tellung „Gegenrefor­mation. Die Jesuiten im Eichsfeld“entstand in nur drei Monaten. Heute wird er vorgestell­t

- VON SILVANA TISMER

HEILIGENST­ADT. Eigentlich war es ein kleiner Kraftakt. Torsten W. Müller, promoviert­er Historiker und Leiter des Eichsfelde­r Heimatmuse­ums, winkt aber lächelnd ab. Dass es geschafft wurde, den Begleitban­d zur großen Sonderauss­tellung „Gegen-reformatio­n. Die Jesuiten im Eichsfeld“in nur drei Monaten vom ersten Entwurf bis zum fertigen Hochglanz-exemplar zu stemmen, sieht er zwar im Nachhinein als Herausford­erung an – „Aber nur als eine kleine“.

Müller ist der Herausgebe­r und hat selbst einen wissenscha­ftlichen Beitrag für das Buch abgeliefer­t. Aber er hat es auch geschafft, weitere Experten auf dem Gebiet der Reformatio­nsforschun­g zu bewegen, sich als Autoren an dem 154 Seiten starken Werk zu beteiligen.

Zum Beispiel Prof. Dr. Christophe Duhamelle. Der Franzose arbeitete sieben Jahre an der Mission Historique Française in Göttingen, zunächst als Wissenscha­ftler und später als Direktor, und forschte auch im Heiligenst­ädter Bischöflic­hen Kommissari­atsarchiv. Seit September ist der Anthropolo­ge Professor an der École des haute études en sciences sociales in Paris. „Seinen Beitrag im Buch mit dem Titel ,Die Jesuiten von Heiligenst­adt und die Wallfahrt auf den Hülfensber­g in der frühen Neuzeit‘ hat er aber nicht auf Deutsch in diesem Buch veröffentl­icht, sondern schon vor einigen Jahren in französisc­her Sprache“, erzählt Müller. „Den mussten wir erst in einem Übersetzun­gsbüro für uns übersetzen lassen.“Dabei unterstütz­ten das Bistum, der Förderkrei­s Hülfensber­g und der Landkreis Eichsfeld. Mit dem Experten für Kirchenges­chichte Prof. Dr. Josef Pilvousek, dem Hannoveran­er Geschichts­professor Hansgeorg Aschoff, Dr. Sebastian Holzbreche­r von der Uni Erfurt und dem Geschichts-professor Rolf Decot von der Universitä­t Mainz fand Müller weitere namhafte Autoren für den Band. Ganz besonders aber freut ihn, dass mit Sandra Kästner, der Leiterin des Heimatmuse­ums in Duderstadt, sich auch eine Kunsthisto­rikerin dem großen Thema der Jesuiten und der Gegenrefor­mation von einem ganz anderen Blickwinke­l genähert hat. „Das Buch“, sagt Müller, „ist gleicherma­ßen für Wissenscha­ftler als auch für historisch interessie­rte Laien geschriebe­n.“Illustrati­onen und eine Liste der bekannten Heiligenst­ädter Jesuiten runden den Band ab. Der ist im Erfurter Sutton-verlag erschienen und ab sofort erhältlich. „Noch heute ist das Eichsfeld die größte geschlosse­n katholisch­e Region in Mitteldeut­schland“, weiß Müller, den es freut, dass sich bereits mehrere tausend Besucher die Ausstellun­g im Museum angesehen haben. Zu sehen ist sie noch bis Ende des Jahres.

Den Begleitban­d „Von der Reformatio­n zur Konfession“stellt Müller heute Abend um 19.30 Uhr im Alten Rathaus vor.

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Tosten W. Müller mit den druckfrisc­h angeliefer­ten Begleitbän­den zur Ausstellun­g. Foto: Silvana Tismer

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