Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Geisleder Firma zeigt großes Herz
Beim Werksverkauf wird jetzt zwei Wochen für den guten Zweck gesammelt
GEISLEDEN. Eine Spendenbox ist schon besorgt, jetzt hofft Heike Hindermann ab Ende der Woche auf viele Besucher. Sie ist in der Firma Achima Polstermöbel Gmbh in Geisleden auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Ab dem 28. Juni gibt es zwei Wochen lang saftige Rabatte auf Sofas, Sessel und Polstermöbel im Werksverkauf der Geisleder Firma. „Und einen gewissen Prozentsatz auf alles, was in diesem Zeitraum verkauft wird, spenden wir an die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, also an die DKMS“, erklärt sie. „Das Schicksal von Maria in Reinholterode ist auch uns sehr nahegegangen“, beschreibt sie die Stimmung.
Und Maria sei ja nicht der erste Fall, in dem ein Eichsfelder oder eine Eichsfelderin dringend auf eine überlebensnotwendige Knochenmarkspende angewiesen ist. „Man hört immer häufiger das Wort Leukämie. Da macht man sich schon seine Gedanken. Wo man wenigstens ein bisschen helfen kann, da hilft man doch gern“, sagt Heike Hindermann. Darum steht jetzt auch eine Spendenbox in der Firma. Jeder Euro helfe ja, die Typisierungen der Spenden zu finanzieren. Im Herbst, so gibt es schon weiterführende Überlegungen, wolle man eventuell sogar eine eigene Typisierungsaktion auf die Beine stellen.
Seit 1990 gibt es die Firma Achima in Geisleden. „Wir sind das erste Unternehmen, das nach der Wende hier im Gewerbegebiet gebaut hat“, weiß Heike Hindermann. Die Verkaufshalle, die 1200 Quadratmeter umfasst, entstand wenig später. Und es ist ihres Wissens auch das einzige, dass in der Region einen direkten Werksverkauf hat. Die Polstermöbel werden in Handarbeit angefertigt. Auf Wunsch auf Maß, damit sie genau den Vorstellungen der Kunden entsprechen und ideal in die Wohnungen passen. „Natürlich reagieren wir auf aktuelle Trends, egal ob Form, Farben oder Bezüge“, erklärt sie. Sogar Lieblingsstücke werden auf Wunsch neu bezogen. Dafür sei man auf den einschlägigen Fachmessen unterwegs. „Und wir sind auch für Pflegeeinrichtungen tätig.“
Rund 50 Mitarbeiter hat die Achima insgesamt. Leider, so bedauert Heike Hindermann, bilde man im Moment nicht mehr aus. „Wer lernt denn heute noch Polsterer“, fragt sie mit einem Schulterzucken. Oder Näher oder Facharbeiter im Zuschnitt. „Es ist im Handwerk ganz schön schwierig, gute junge Leute zu finden, die sich für solch einen Beruf interessieren und sich von Herzen für ihn entscheiden. Wir sind immer auf der Suche nach guten Fachkräften, auch nach Möbeltischlern.“Es sei rein theoretisch sogar möglich, antike Postermöbel aufarbeiten zu lassen. „Aber das klären wir im Gespräch mit den Interessenten vor Ort. Und wir sagen auch ehrlich, ob sich die Restaurierung lohnt oder nicht.“Jetzt aber freuen sich die 50 Mitarbeiter erst einmal auf den Sonderverkauf. „Und auf viele Spenden für die DKMS. Das liegt uns wirklich am Herzen.“
Fachkräftesuche auch in Geisleden akut