Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Neues Zentrum für Agraranalytik
Agrolab Group investiert in Leinefelde rund vier Millionen Euro im Gewerbegebiet Nord
LEINEFELDE. Ein neues Zentrum für Agraranalytik entsteht im Gewerbegebiet Nord, am Stadtrand von Leinefelde auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern. Im September soll das Agrolab Agrarzentrum eröffnet werden, teilt Tina Gruber, zuständig für Marketing bei der Agrolab Group, mit.
Der symbolische Spatenstich für den Labor-neubau erfolgte im Dezember vergangenen Jahres. Agrolab will rund vier Millionen Euro investieren. Das Labor soll nun schnellstmöglich fertig werden, und in diesem Zuge sucht das Unternehmen Personal.
Im ersten Schritt sollen rund 50 Mitarbeiter am neuen Standort eingesetzt werden. Wie Tina Gruber berichtet, erstrecken sich die Tätigkeitsfelder von der einfachen Anlerntätigkeit im Bereich Warenannahme, Lager, Versand und Probenvorbereitung über technische Arbeiten durch Laboranten bis hin zu akademischen Tätigkeiten wie der Ergebnisbeurteilung, Kundenberatung, das Management und die Entwicklung. Detlev Zimmermann, Geschäftsführer der Agrolab Agrarzentrum Gmbh, setzt dabei auf kompetentes Fachpersonal aus der Region. „Mit der Neueröffnung in Leinefelde-worbis entstehen viele neue Arbeitsplätze, die wir demnächst besetzen wollen. Neben Hilfskräften, die uns saisonal bei der Qualitätsfeststellung von Ernteprodukten unterstützen, sind wir auf der Suche nach Chemielaboranten und Facharbeitern für den Bereich Probenaufbereitung und Analytik. Wir freuen uns sehr, hier am Standort in Leinefelde Fuß zu fassen und zukünftig als Arbeitgeber die Region mitzugestalten“, sagt er.
In dem Zentrum werden drei Labore vereint. Um die Marktposition im Agrarbereich zu stärken und auszubauen, werden die drei bisherigen Agrolabstandorte, die Agrolab Labor Gmbh aus dem bayerischen Oberhummel, die Agrolab Bodenund Pflanzenberatungsdienst Gmbh aus Oberdorla im Unstrut-hainich-kreis und das Labor Dr. Janssens Gmbh Gillersheim im Landkreis Northeim an einem Standort zusammengeführt, kündigt das Unternehmen an. Das Labor soll ein Kompetenzzentrum für Pflanzenanalyse und die Untersuchung landwirtschaftlicher Produkte werden, darunter von Böden, Ölfrüchten, Getreide, Hopfen und Mais sowie Reststoffen aus der Landwirtschaft. Zukünftig könnten in der Leinestadt, so Tina Gruber, bis zu 6000 Bodenproben pro Tag untersucht werden. „Diese Untersuchungskapazität sowie der technische Standard setzen europaweit neue Maßstäbe“, meint sie. Zudem werde Leinefelde ein Zentrum für die Qualitätsuntersuchung verschiedenster landwirtschaftlicher Produkte. Dazu gehörten der bayerische Hopfen ebenso wie Feldfrüchte aus dem Norden.
Ziel ist es, den steigenden Kundenanforderungen nach schnelleren Ergebnissen und preisgünstiger Analytik gerecht zu werden. Die effiziente Bearbeitung der Proben stehe im Vordergrund, so Gruber und ergänzt, dass in dem Zusammenhang der gesamte Laborprozess modernisiert werde. Das bedeute, dass in der Analytik neueste hochmoderne Analysengeräte zum Einsatz kommen sollen. Die Steuerung des Probendurchlaufs selbst erfolge über eine eigenentwickelte It-basierte Verfahrensorganisation. „Die Agraranalytik wird in Leinefelde damit auf den neuesten Stand der Technik gebracht“, sagt Gruber. Den Kunden alle Analysen rund um die Agrarwirtschaft aus einem Labor anzubieten, ist Paul Wimmer, dem Geschäftsführer der Agrolab Group, wichtig. In Leinefelde, meint er, werde dies möglich sein und man könne die Stellung am Markt weiter ausbauen.
Die Labore der Agrolab Group bieten seit über 30 Jahren europaweit Dienstleistungen in der chemischen Analytik an. Gearbeitet wird in den Bereichen Agrar, Umwelt, Wasser sowie Lebens- und Futtermittel. Hauptsitz ist im niederbayerischen Bruckberg. Agrolab beschäftigt rund 1400 Mitarbeitern an 20 Standorten.
Drei Labore werden zusammengeführt Bis zu 6000 Bodenproben täglich untersuchen