Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Eine Frau gibt Gas
Pößneckerin tritt am Wochenende beim Stockcarrennen an
PÖßNECK. Matsch, Motorenlärm und Abgasgeruch gehören bei diesem Sport einfach dazu. Genauso wie die unvermeidlichen Rempler auf der Rennstrecke: Am Samstag und Sonntag starten ab 10 Uhr Stockcar-rennen in Pößneck.
Nicole Franzky will mit ihrem Opel Astra in der Frauenklasse starten. Die Hobby-rennfahrerin gewann bereits im vorigen Jahr und will an ihren Erfolg anknüpfen. Ihr Erfolgsrezept: „Wir Frauen fahren aggressiver, weil wir das Auto zerstören können. Die Männer müssen es ja eh wieder reparieren“, scherzt sie.
Die Pößneckerin ist nicht alleine. In ihrem Team „Automeister Querengässer“haben sich 15 Motorsportbegeisterte zusammengetan – darunter Mechaniker, mehrere Fahrer, ein Fotograf und sogar ein Anheizer für die Stimmung am Streckenrand. „Ich übe im Vorfeld nicht. Ich sammle meine Erfahrungen auf der Strecke. Mein Ziel ist es, wieder auf den vorderen Rängen zu landen“, freut sich Nicole Franzky auf das Rennen. Dabei hat die Fahrerin bei einem anderen Turnier bereits Blessuren davontragen müssen: 2014 überschlug sich Nicole Franzky bei einem Rennen im sächsischen Dolsenhain. Sie berichtet: „Ich brach mir einen Mittelhandknochen. Mein Fehler war, dass ich zu spät das Lenkrad losließ.“Nach sieben Wochen saß sie bereits wieder am Steuer. „Es sieht alles gefährlicher aus, als es ist“, meint sie.
Auch wenn beim Stockcar Rempler und Gedrängel erlaubt sind – es gibt ein Reglement: „Vorgeschrieben sind Helm, Brille, Handschuhe und am besten noch eine Halskrause. Die Fahrzeuge müssen mit einem Fahrerkäfig ausgestatten sein: Das heißt, Überrollbügel sind Pflicht, ebenso das Entfernen jeglichen Glases“, sagt der Veranstalter. Dennoch wirken auf die Fahrer hohe Kräfte ein – in Pößneck sei aber noch niemand ernsthaft verletzt worden.
Gebrochener Knochen nach Überschlag
• Samstag und Sonntag ab Uhr an der Motocross-strecke „Am Sandberg“