Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Wenn Elektroschrott im Postkasten landet
Kleingeräte können kostenlos zum Recycling geschickt werden
BERLIN. Das nichtinternetfähige Handy, ein defektes Smartphone, die altersschwache elektrische Zahnbürste – ausgediente Elektro-kleingeräte liegen in den Schubladen vieler Haushalte herum. Sie einfach in den Hausmüll zu werfen, ist verboten. Dennoch ist die Entsorgung ganz einfach. Ein Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten:
Entsorgung per Post
Für Kleingeräte wie Smartphones, Mp3-player, Computerbauteile oder aber auch für leere Druckerpatronen dienen die gelben Briefkästen der Post sozusagen als eine Art Mülleimer. Über den Dienst „Electroreturn“lassen sich Elektrogeräte recyceln und umweltgerecht entsorgen. Alles, was in einen Maxibrief passt (Höchstmaße: 35 x 25 x 5 Zentimeter) und maximal einen Kilo wiegt, können Verbraucher über Electroreturn einsenden. Computermaus, Schrittzähler, Router oder auch einen ausgedienten Vibrator – in einem Blog-beitrag beschreibt die Post, was alles über den Service entsorgt werden kann.
Die kostenlose Versandmarke steht auf der Seite der Deutschen Post zum Download zur Verfügung. Bevor der Umschlag im Briefkasten landet, sollten personenbezogene Daten gelöscht und SIM- und Speicherkarten entfernt werden. Auch Batterien und Akkus dürfen nicht lose beiliegen, sondern müssen vorher herausgenommen oder – im Zweifel mit Klebeband – befestigt werden. Pro Versandtasche sind übrigens nur zwei Elektrogeräte erlaubt.
Die Post arbeitet für den Dienst Electroreturn mit dem Entsorger Alba zusammen. An
deren Standort in Lustadt (Rheinland-pfalz) werden die Geräte in eigenen, behördlich kontrollierten Anlagen zerkleinert und stofflich verwertet. Alba „verwertet die Geräte nach den gesetzlichen Vorgaben“, heißt es auf der Internetseite der Post. Der Transport schade der Umwelt nicht, weil bereits bestehende Logistikwege genutzt würden.
„Die Deutsche Post muss ohnehin die Briefkästen leeren und die Post darin befördern“, heißt es auf der Website. Zudem werde mit Electroreturn klimaneutral transportiert, weil die Post die durch den Transport entstehende Treibhausgasemission über international anerkannte Klimaschutzprojekte ausgleiche.
Electroreturn gibt es bereits seit 2005. Bis zum zehnjährigen Bestehen des Angebots im Jahr 2015 seien so 2,3 Millionen Mobiltelefone und 1,2 Millionen Druckerpatronen entsorgt worden.
Übrigens: Auch große Elektroaltgeräte bis 31,5 Kilo können mit der Post verschickt werden. Denn seit Juli 2016 sind nach dem neuen Elektrogesetz (Elektrog) große Händler dazu verpflichtet, Altgeräte zurückzunehmen; laut Paragraf 17 des Elektrog zumindest beim Kauf eines neuen, gleichwertigen Geräts. Die Post rät: „Erkundigen Sie sich bei Ihrem Händler nach den kostenlosen Retourenmarken.“
Rückgabe beim Fachhändler
Wer einen großen Fachhändler in der Nähe hat, kann seine alten Elektro-kleingeräte auch dort abgeben. Denn seit Juli 2016 sind Anbieter mit einer Verkaufsfläche von mindestens 400 Quadratmetern zur kostenfreien Annahme von Altgeräten gesetzlich verpflichtet. Das gilt bei Kleingeräten unabhängig von einem Neukauf und auch für Online-anbieter mit Lager- und Versandflächen von mindestens 400 Quadratmetern.
Als Kleingerät gelten Elektroartikel, bei der keine Außenkante mehr als 25 Zentimeter misst. Große Geräte müssen Händler nur beim Kauf eines neuen, gleichwertigen Geräts zurücknehmen.
Kommunale Sammelstellen
Die vielleicht bekannteste Entsorgungsmöglichkeit für Elektroschrott: lokale und regionale Wertstoff- und Recyclinghöfe. Öffentlich-rechtliche Entsorger müssen bei Privatbürgern anfallenden Elektroschrott kostenfrei annehmen. Das regelt in Deutschland das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KRWG). Bei Abholung können die Entsorger aber Gebühren erheben.
Meist sind die nächstgelegenen Sammelstellen auf kommunalen Websites verzeichnet. Einen Überblick bieten auch die Gelben Seiten.