Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Unesco berät über Welterbetitel
Drei deutsche Stätten hoffen auf Aufnahme
KRAKAU. Das Unesco-welterbekomitee berät ab Sonntag bis Mittwoch, 2. bis 12. Juli, in Krakau über die Aufnahme neuer Kultur- und Naturstätten in die begehrte Welterbeliste. Weltweit sind 35 Stätten nominiert, Deutschland hat sich mit den Höhlen der ältesten Eiszeitkunst, dem Naumburger Dom und der hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut sowie Bauhausstätten in Dessau und Bernau beworben. Über die deutschen Nominierungen wird nach Angaben des Unesco-komitees in Bonn voraussichtlich zwischen dem 7. und 9. Juli entschieden.
Mit seiner dritten Nominierung hofft Deutschland das bestehende Welterbe Bauhaus um die Laubenganghäuser in Dessau-roßlau und die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau zu erweitern.
Für den Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut ist es bereits der zweite Anlauf um die Anerkennung als Welterbe. Den ersten Antrag hatte das Unesco-komitee 2015 abgelehnt, da die rund 2000-seitige Bewerbung Experten zufolge zu lang war. Die Antragsteller haben sie nun gestrafft.
Die Höhlen der ältesten Eiszeitkunst auf der Schwäbischen Alb gelten als eines der wichtigsten Ausgrabungsgebiete für Archäologen: Die älteste bekannte Menschenfigur der Welt, die 40 000 Jahre alte „Venus vom Hohle Fels“, wurde dort gefunden.
Mit der Einschreibung in die Welterbeliste verpflichten sich Staaten, die Orte zu schützen und für künftige Generationen zu bewahren. Bisher umfasst die Liste des Unesco-welterbes 1052 Kultur- und Naturstätten, 41 davon sind in Deutschland verzeichnet. (dpa)