Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Neues Dorfgemeinschaftshaus wird der ganze Stolz der Katharinenberger
Landgemeinde Südeichsfeld hat für die Fertigstellung 50 000 Euro nachgeschossen. Straßenbau in Wendehausen muss bis nächstes Jahr warten
KATHARINENBERG. Auch die jüngste Ratssitzung im Südeichsfeld stand wieder ganz im Zeichen aktueller Baumaßnahmen. Versammlungsort war vergangene Woche das neue Dorfgemeinschaftshaus in Katharinenberg.
Eine Premiere, wie Ortsbürgermeister Josef Oberthür anmerkte. War es doch die erste Sitzung seit der Wende in der 150-Seelen-gemeinde, in der es bisher schlicht keine Räume dafür gegeben habe. Bürgermeister Andreas Henning (CDU) sieht mit der Fertigstellung ein Versprechen an die Katharinenberger eingelöst. Ein nicht ganz freiwilliges Erbe, das die Landgemeinde bei ihrer Gründung antrat, denn da war der Neubau schon beschlossene Sache. Mit drei Jahresscheiben von je 45 000 Euro sei er zudem an der untersten Kostengrenze kalkuliert gewesen. Es sei zu erwarten gewesen, dass das nicht reichen werde, sagt Henning. Rund 50 000 Euro mussten im vergangenen Jahr nachgeschossen werden. Darin enthalten sei auch der Außenputz, der bis zur offiziellen Einweihung in nächster Zeit noch an die Mauern soll.
Wasserschutzzone stört Zeitplan in Wendehausen
Alles in allem liege die Baumaßnahme für diese Dimension immer noch am unteren Kostenlimit, meint Henning. Sie sei nur möglich gewesen, weil die Katharinenberger selbst mit Hand anlegten. Allen voran gingen dabei die Mitglieder des Kirmesvereins, des einzigen Vereins der Gemeinde, der seine neuen Vereinsräume nun im Dachgeschoss beziehen werde. Im Erdgeschoss gebe es eine Küche und Platz für Feste und Feiern mit bis zu 60 Personen. Schon jetzt können es die Katharinenberger kaum erwarten, das Haus in Beschlag zu nehmen. Nur die Kleinigkeit der baurechtlich und sicherheitstechnischen Abnahme fehle noch, dann könne die Nutzung auch offiziell beginnen. Weiter gehen die Bauarbeiten auch im Kindergarten in Lengenfeld unterm Stein, wo in Kürze der neue Anbau mit den bestehenden Räumen verbunden werde. Um den normalen Betrieb nicht zu beeinträchtigen, nutzen die Arbeiter dafür die zweiwöchige Sommerpause der Einrichtung. Einstimmig segneten die Räte die entsprechenden Aufträge für den Trockenbau, den Fußboden, die Malerarbeiten und die Erweiterung der Heizung ab. Insgesamt immerhin noch einmal ein Posten von rund 40 000 Euro, so dass die Gesamtkosten auf etwa 220 000 Euro wachsen. Kein Pappenstiel für einen Kindergartenanbau, aber aus Sicht des Bürgermeisters unumgänglich. So seien auch beim Brandschutz zusätzliche Kosten angefallen, weil er bis dato nicht auf der Höhe der Zeit gewesen sei, so Andreas Henning weiter. Einen Rückschlag im Zeitplan muss er dagegen beim Katharinenstieg, der aktuell wichtigsten Maßnahme in Wendehausen, hinnehmen. Erst jetzt in der Detailplanung habe sich gezeigt, dass der Ort noch als Einzugsgebiet für Trinkwasser kategorisiert sei.
Bitter wäre der Bestand der Wasserschutzzone II besonders für den Trink- und Abwasserverband, der mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen hätte. So müssten zum Beispiel doppelwandige Rohre verlegt werden, erklärt Henning weiter. Derzeit laufen Gespräche mit der zuständigen Behörde mit dem Ziel einer Rückstufung der Wasserschutzzone. Schließlich komme das Trinkwasser längst nicht mehr aus Wendehäuser Brunnen, sondern aus Großbartloff. Nur der Zeitplan sei nun nicht wie geplant zu halten.
Andreas Henning geht davon aus, die mit insgesamt rund 325 000 Euro geplante Maßnahme Ende des Jahres ausschreiben zu können. Baubeginn wäre dann im Frühjahr 2018. Alles andere sei illusorisch.