Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Viel Übung nötig
Der Musiker Peter Fox hat eine Trommel-schule gegründet. Bei den Übungsstunden tragen die Musiker Stöpsel oder Watte in den Ohren
Die Wände beben. Zwanzig junge Leute drängen sich dicht an dicht in ihren Proberaum, um Musik zu machen. Alle tragen schwarze T-shirts und schwarze Mützen – und jeder hat Stöpsel oder Watte in den Ohren. Der Grund: Jeder Musiker spielt ein Schlag-instrument. Im Raum ist es tierisch laut.
Große Trommeln, kleinere Trommeln und Becken hallen und scheppern. Die Musiker rufen und johlen, wirbeln ihre Stöcke, schwingen ihre Trommeln und tanzen. Zusammen bilden sie eine Drumline (gesprochen: dramlain). So nennt man eine Musik-gruppe, die Teil einer besonderen Band ist. Spielen alle Trommler gemeinsam im Takt, klingt das prima! Bewegen sie sich dabei auch noch gleichmäßig, sieht das richtig cool aus. Ziel der Drumline ist es, einen perfekten Auftritt zu zeigen.
Zu der Gruppe gehört auch Amal. Der Zwölfjährige trommelt auf einer Snare (gesprochen: snär), einer kleinen Trommel. „Ich probe viermal die Woche mit der Gruppe“, sagt der Junge. Zu Hause übt er dann allein weiter. Zwei bis drei Stunden lang, jeden Tag.
Nicht nur Amal, sondern die ganze Gruppe braucht viel Übung. Zunächst muss jeder sein Instrument beherrschen. Natürlich muss auch jeder das Stück können, das gespielt wird. Dann muss es der Gruppe gelingen, im Einklang zu spielen. Und schließlich muss sie sich auch noch tänzerisch dabei bewegen. Wer das richtig gut können will, sollte am besten schon früh anfangen zu trainieren – so wie Amal.
Wie Amal zur Drumline gefunden hat? Der Junge ist großer Fan des Musikers Peter Fox. Bei dessen Auftritten steht oft eine Drumline mit auf der Bühne. Damit diese Art von Rhythmusgruppe bekannter wird, hat Peter Fox eine Drumline-schule gegründet. In der Stadt Berlin gibt es die nun seit drei Jahren. Der zwölfjährige Amal ist von Beginn an dabei. „Das war am Anfang ganz schön verrückt“, erinnert sich Amal. „Die allerersten Techniken auf der Trommel zu lernen und dabei seinem Star so nah zu sein.“Inzwischen ist das ganz normal geworden. „Nach und nach gewinnt man das Gefühl für den Rhythmus und lernt neue Bewegungen dazu.“
Amal spielt seine Snare jetzt richtig gut – auch dann, wenn Peter Fox vorbeikommt und sich anguckt, was seine Gruppe macht. Der Star besucht dann einen Proberaum nach dem anderen: In einem Zimmer üben die Spieler auf den großen Bass-trommeln. Im nächsten Zimmer studieren ein paar Mädchen Tanzschritte ein. Und Amal probt mit seinen Kollegen an den Snares ein neues Stück – für den nächsten Auftritt vor Publikum.