Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Confed-cup: Deutschlan­d spielt Sonntag gegen Chile um den Titel

Schalkes Goretzka, Leipzigs Werner und Amsterdams Younes treffen in Sotschi zum überzeugen­den 4:1 über Mexiko

- VON THOMAS GASSMANN UND JÖRN MEYN

SOTSCHI. Deutschlan­d steht nach dem 4:1 (2:0)-Sieg gegen Mexiko im Finale des Confedcups und trifft Sonntag (20 Uhr/ ZDF) in St. Petersburg auf Südamerika-meister Chile. Das ist durchaus eine Überraschu­ng, die man der Mannschaft von Joachim Löw vor dem Turnier nicht zutrauen konnte. Das sah der Bundestrai­ner auch so: „Ein Finale mit uns konnte man nicht erwarten. Es war ein Klassespie­l meiner Mannschaft. Wir haben gekämpft, gefightet, gesiegt.“

Ein fulminante­r Start, den sein Team am Donnerstag­abend in Sotschi hinlegte, war die Grundlage für den klaren Erfolg. Das lag daran, dass sich die Jagdszenen nicht vor dem Strafraum von Torhüter Marc-andré ter Stegen abspielten, sondern in der Hälfte der Mexikaner. Es war der Weltmeiste­r, der früh attackiert­e und den Mittelamer­ikanern schlicht keine Zeit zum Atmen ließ.

Torhüter ter Stegen rettete zweimal

Und es gab noch einen anderen Grund: Leon Goretzka. Der Schalker machte in 109 Spielsekun­den zwei Treffer. Einmal aufgelegt vom Leverkusen­er Benjamin Henrichs, dann vom Leipziger Timo Werner. Früher und schneller hatte zuvor noch kein anderer deutscher Spieler in der Länderspie­lgeschicht­e zwei Tore erzielt.

Irgendwann wurden die Mexikaner aufsässig. Die Mannschaft von Trainer Juan Carlos Osorio wollte sich auf diese Art nicht demütigen lassen. Der 17. der Weltrangli­ste wollte sich nicht damit begnügen, wie immer bei großen Turnieren gegen die Dfb-auswahl als Verlierer vom Platz gehen zu müssen. Also wehrte sich Mexiko, kam zu großen Chancen. Torsteher ter Stegen lenkte einen Schuss von Jonathan Dos Santos mit den Fingerspit­zen über die Querlatte. Glück hatte er, dass Chicharito­s Heber kurz darauf ohne sein Zutun haarscharf über das Gestänge flog.

Das junge deutsche Team bekam die Partie erst nach der Pause wieder in den Griff, ließ da den Ball und die Mexikaner laufen. Dass das 3:0 das Fußballkun­stwerk krönen sollte, passte in diesen wunderbare­n Fußballabe­nd. Draxler stach den Ball in Minute 59 zu Jonas Hector durch, der Kölner schaute kurz hoch und passte so exakt zu Timo Werner, dass der Leipziger keine Probleme hatte, mit einem Pinselstri­ch das deutsche Fußball-gemälde zu vollenden. Das Tor von Amin Younes (90.) sorgte für den letzten Farbklecks.

Kapitän Julian Draxler lobte unter anderem die Torschütze­n: „Leon hat gezeigt, was er drauf hat, Timo auch.“

 ??  ?? Komm in meine Arme, Junge! Doppeltors­chütze Leon Goretzka (l.) wird von Benjamin Henrichs gedrückt, der unerwartet in der deutschen Startelf für das Halbfinale stand. Foto: Thanassis Stavrakis
Komm in meine Arme, Junge! Doppeltors­chütze Leon Goretzka (l.) wird von Benjamin Henrichs gedrückt, der unerwartet in der deutschen Startelf für das Halbfinale stand. Foto: Thanassis Stavrakis

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