Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Minijob mit 65 Jahren

Immer mehr ältere Thüringer arbeiten

- VON DIRK LÖHR

ERFURT. In Thüringen arbeiten immer mehr Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Ihre Zahl sei in nur einem Jahr um 14,9 Prozent gestiegen, teilte die Krankenkas­se IKK am Montag in Erfurt mit. Demnach waren im Juni 2016 noch 4870 Menschen über 65 Jahre sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­t, ein Jahr später waren es 5594 Frauen und Männer.

Zudem besserten immer mehr Menschen über 65 Jahre ihr Einkommen durch einen Minijob auf. Die Anzahl der älteren Minijobber im Freistaat sei im gleichen Zeitraum um 8,7 Prozent auf 24 026 Personen angewachse­n. Das waren 1928 Menschen mehr als 2016, berichtete die Krankenkas­se mit Verweis auf den aktuellen Länderrepo­rt über Beschäftig­te der Bundesagen­tur für Arbeit.

Vor dem Hintergrun­d älter werdender Belegschaf­ten und der sukzessive­n Anhebung des Renteneint­rittsalter­s auf 67 Jahre würden Gesundheit und Leistungsf­ähigkeit der Beschäftig­ten immer mehr an Bedeutung gewinnen, hieß es. „Ältere Arbeitnehm­er sind zwar seltener krank, weisen aufgrund der längeren Dauer eines Krankheits­falles aber einen deutlich höheren Krankensta­nd auf als jüngere Beschäftig­te“, sagte der Landesgesc­häftsführe­r der IKK in Thüringen, Andreas Gärtner.

2016 hätten berufstäti­ge Mitglieder der IKK über 59 Jahre durchschni­ttlich wegen 1,5 Krankschre­ibungen insgesamt knapp 33 Tage bei der Arbeit gefehlt. Bei den unter 30-Jährigen seien es im Schnitt 1,9 Arbeitsunf­ähigkeiten gewesen, die statistisc­h gesehen insgesamt zwölf Tage angedauert hätten.

Auch die Ursachen für Krankschre­ibungen unterschei­den sich dem Report zufolge stark. Bei Arbeitnehm­ern ab 60 Jahren verursacht­en Erkrankung­en des Muskel- und Skelettsys­tems über ein Drittel der Arbeitsunf­ähigkeitst­age (35,3 Prozent). Bei den unter 30-Jährigen spiele das dagegen kaum eine Rolle. Junge Beschäftig­te – knapp ein Viertel der unter 30-Jährigen – fielen häufig wegen akuter Krankheite­n des Atmungssys­tems aus, so die IKK. (epd)

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Foto: Tim Brakemeier
In Thüringen arbeiten immer mehr Menschen im Rentenalte­r. Foto: Tim Brakemeier

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