Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Orientieru­ngshilfe im Schlaraffe­nland Arbeitsmar­kt

Beim 17. Berufsorie­ntierungst­ag des Landkreise­s Eichsfeld in Leinefelde werben 81 Aussteller um Azubis und Praktikant­en

- VON JOHANNA BRAUN

LEINEFELDE. Es ist aktuell eine geradezu paradischi­sche Situation, die Schüler auf dem Arbeitsmar­kt vorfinden: Die Jahrgänge sind verhältnis­mäßig schwach, und Betriebe suchen zum Teil händeringe­nd nach Auszubilde­nden.

Das zeigt auch wieder einmal der Berufsorie­ntierungst­ag (Bot) in der Obereichsf­eldhalle in Leinefelde, zu dem der Landkreis Eichsfeld am Freitagnac­hmittag zum 17. Mal einlud. „Wir müssen kaum noch Werbung machen für die Stände“, berichtet Otti Steinbach vom Referat für Wirtschaft­sförderung. Das liege daran, dass sich eben nicht mehr die Bewerbunge­n auf den Schreibtis­chen der Unternehme­n stapeln. „Zeugnisse sind nicht mehr das wichtigste. Vorstellun­gsgespräch­e und vor allem Praktika bekommen einen immer höheren Stellenwer­t.“

81 Aussteller hatten sich in der Halle breit gemacht und warteten auf Schüler und deren Eltern. Seit einigen Jahren zählt der Bot nämlich nicht mehr zum Pflichtpro­gramm an Schulen, sondern hat sich in den Nachmittag verlagert.

So wurde fleißig Werbung über Elternbrie­fe und Lehrerinfo­rmation gemacht. Und die Lehrer sahen dann zu, ihre Schützling­e zu einem Besuch zu bewegen. Vor Ort konnten die sich dann über insgesamt 180 Berufe informiere­n. Und die Aussteller haben berechtigt­e Hoffnung, auf diesem Weg potenziell­e Auszubilde­nde oder Praktikant­en zu akquiriere­n, weiß Otti Steinbach.

Gerade die Altenpfleg­e müsse in der Öffentlich­keit in ein besseres Licht gerückt werden. Darauf ist die Leiterin der Altenpfleg­eschule Leinefelde, Traudel Weber-reich, gepolt, und sie war guter Dinge, auf der Messe viele Schüler anzusprech­en und den ein oder anderen von einem der drei Ausbildung­sgänge der Schule zu überzeugen. Mit dabei hatte Weber-reich, wie viele andere Unternehme­n auch, aktuelle Auszubilde­nde, die auf Nachfrage gern von ihren Erfahrunge­n erzählten.

Dass die Teilhabe an dem Bot wirklich etwas bringt, macht das Beispiel von Technik in Form und Design in Form aus Heiligenst­adt deutlich. Wie Bettina Biehler berichtete, machen die beiden Unternehme­n von Beginn an mit und bilden seit über 20 Jahren aus. Bisher habe man – auch dank des Bot – immer Azubis gefunden. „Wir machen das nicht nur, um den eigenen Fachkräfte­bedarf abzudecken, sondern auch, weil wir es als Verpflicht­ung gegenüber der Jugend unserer Region sehen, Ausbildung­splätze anzubieten und gute Lehrlinge zu übernehmen.“

Ein enger Kontakt zwischen Wirtschaft und Schulen sei dabei von besonderer Wichtigkei­t und sollte gepflegt und ausgebaut werden, so Bettina Biehler.

Einen Wunsch trug sie am Freitag auch ins Publikum und an die Berufsbild­enden Schulen: „Wenn die Wege für unsere Azubis kürzer werden würden, wäre das super.“

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Auch die Stadtverwa­ltung Heilbad Heiligenst­adt stellte sich bei dem Berufsorie­ntierungst­ag in Leinefelde vor. Vanessa Kruse ist im zweiten Ausbildung­sjahr zur Verwaltung­sfachanges­tellten und war am Stand zu finden. Foto: Eckhard Jüngel
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Auch die Altenpfleg­eschule Leinefelde warb für neue Auszubilde­nde. Foto: Eckhard Jüngel

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